60 Jahre Gewerbeverein in Urberach und Ober-Roden Rödermark: Gewerbe gewappnet

Lebendige Erinnerungen aus den Jahren 1956 bis 2016 präsentierten der heutige Gewerbevereinsvorsitzende Manfred Rädlein (2.v.rechts) und seine Vorgänger und Mitstreiter aus Urberach und Ober-Roden (von links) Helmut Schrod, Roland Kern (für seinen Vater Franz), Ehrenmitglied Elfriede Lotz, Herta Bügler und Peter Müller. Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – Seinen 60. Geburtstag feierte der Gewerbeverein Rödermark anlässlich der Eröffnung des Ober-Röder Adventsmarktes im Dinjerhof. Die Geschichte des Vereins ist kunterbunt und hat viele Facetten. Gegründet 1956 von 37 Leuten in Urberach, später dann auch eine Parallele als „FHO“ („Fachhandel und Handwerk“) in Ober-Roden, im März 1978 zusammengeschlossen und dennoch derzeit wieder etwas unrund und keineswegs in harmonischer Einheit – als sich Zeitzeugen aus beiden Ortsteilen nun zusammen fanden, führte das zu viel Gelächter und auch zu Gegrummel.

Dem derzeitigen Vorstand des Gewerbevereins unter der Regie von Manfred Rädlein war es gelungen, dass viele Vorgänger Anekdoten erzählten.

Franz Kern war der erste Vorsitzende des in Urberach 1956 gegründeten Vereins: Er war zwar aus Ober-Roden, aber seine Frau war aus Urberach „Den nehmen wir: der kann reden und der getraut sich was!“ – erinnerte sich neben Roland Kern auch Elfriede Lotz. Herzerfrischend waren ihre Erinnerungen, sie hatte 19 Jahre mit Franz Kern zusammen gearbeitet, ehe die Ägide von Helmut Schrod begann: „Der Gewerbeverein kann einfach Anerkennung geben, helfen und tun!“ Ab 1993 wurde er begleitet von Martina Schwarzkopf, und „wir haben die Uhiga zumindest noch hingekriegt und konnten danach Spenden verteilen!“ Seit 1978 wurde manches zusammengeführt. Herta Bügler vom FHO-Vorstand: „Unser Ziel war es, wiederkehrende Aktionen gemeinsam durchzuführen!“ Mit dem Ehepaar Hitzel entstand in Ober-Roden etwa die längste Tafel im Ortskern.

Zusammenarbeit klappt theoretisch

Theoretisch zumindest wurde gemeinsam gearbeitet. Dass es nicht ganz so einfach war, bescheinigte schon ein Zitat des Ehrenvorsitzenden Franz Kern 2002: „Es gibt immer noch kein gemeinsames Rödermark!“, sondern auch der stets kritische Geist Peter Müller, der zwölf Jahre in vorderster Linie aktiv war. „Ich war derjenige, der versucht hat, ‚Rödermark’ auch zu leben.“ Auch die Rabattmarken-„Aktion Weihnachtsgans“ ist nach seiner Meinung wieder salonfähig: „Die Menschen kleben heute doch wieder Märkchen wie eh und je!“ Zutiefst bedauerte er, dass sich alles „nur noch in Ober-Roden abspielt – das ärgert mich!“

Mit dem Strukturwandel und dem Märktezentrum hat sich auch der Gewerbeverein verändert; die Probleme sind andere geworden, wie Manfred Rädlein betonte: „Uhiga und Aktion Weihnachtsgans in neuer Form würden unserem Gewerbeverein heute gut zu Gesicht stehen. Doch leider ist die Personalsituation verändert.“ Rädlein schloss sich Reinhard Berker an: „Wir hatten Visionen, wie Rödermark in zehn Jahren aussieht, und wir müssen auch heute versuchen, Visionen für die nächsten Jahre zu finden.“