NBS bewirbt sich um Preis der Robert-Bosch-Stiftung Eine Schule macht sich auf den Weg nach Berlin

Die Jury hatte alles gesehen und die Zeit gekommen um einige Fragen zu beantworten und ein Resümee zu ziehen. Sehr vielverrieten die Besucher natürlich nicht, die Stimmung war aber sehr positiv. Foto: Berker

Rödermark (zsb) – Freudige Aufregung herrscht zur Zeit an Rödermarks Gesamtschule, der Oswald-von-Nell-Breuning Schule (NBS). Grund dafür ist der Schulpreis der Robert Bosch Stiftung. Der Preis wird seit 2006 jährlich verliehen und gilt als der anspruchsvollste und hochdotierteste.

Zum ersten Mal hatte sich die NBS beworben und gleich ist in die Top 20 gekommen. Gegen 2000 andere schriftliche Bewerbungen hat sich die NBS vor zwei Jurys gut durchgesetzt und steht nun neben Berufsschulen, Grundschulen, Gymnasien deutschlandweit an der Zielgerade. An zwei Tagen, dem 20. Und 21. Januar, verschaffte sich ein siebenköpfiges Team einen Überblick über die Arbeit an der Schule. Dabei waren zwei Mitglieder der Stiftung und Mitglieder der Vorjury und der Jury.

Fünf Kriterien, die die Schulqualität auszeichnen, wurden besonders in den Blick genommen: Leistung, Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulleben und Schule als lernende Institution. Mit Leistung ist sowohl das Ergebnis, als auch der Weg dahin gemeint, der sich im gesamten Ablauf des Unterrichts und im Miteinander abbildet. Den Umgang mit Vielfalt betonte die Jury im Gespräch zum Ende der zwei Tage sehr positiv.

Das Konzept der Integrierten Gesamtschule steht häufig in der Kritik, weil viele Bedenken haben, dass unterschiedlich leistungsstarke Schüler nicht ihren Leistungen entsprechend individuell gefördert werden können. Die NBS konnte all diese Bedenken aus dem Weg räumen. Mit einer Intensivklasse, der Hochbegabtenförderung und allem dazwischen werden an der Schule Schüler in ihren Stärken und Schwächen gesehen und entsprechend gefördert. In den zwei Tagen konnte der Besuch sich einmal alle Unterrichtsfächer anschauen und überall bei laufenden Projekten hospitieren. Terminlich passte der Besuch gut, denn gerade hatte die Profilwoche der 12. Klassen begonnen.

Das Miteinander, der Blick über die Grenzen hinaus und auf die Umwelt ist schon durch das Europakonzept gegeben und wird stets prioritär behandelt. Dazu gehört ein positives Schulklima, was ebenfalls in den Blick genommen wurde. Dafür wurden Gespräche mit Schülern, Lehrern, der Schulleitung und auch mit Eltern geführt.

In den letzten Jahren hat sich die Schule unter Schulleiterin Christine Döbert und durch das engagierte Lehrerkollegium stark weiterentwickelt und glänzt mit vielen Angeboten und Möglichkeiten, die die Schüler besonders gut auf das Leben nach der Schule vorbereiten sollen und die natürlich auch die Schullaufbahn zu einer schönen Zeit machen.

Es geht darum, dass die Schulen im Wettbewerb in vielfältigen Bereichen gut sein müssen. 50 Jahre ist die NBS in diesem Jahr alt, vieles hat sich getan, dem Profil ist sie aber immer treu geblieben. Es gibt noch Baustellen, an denen gearbeitet werden kann, wichtig ist nur, und das betonte auch die Jury, dass damit offen umgegangen wird. Aufregend waren die zwei Tage für alle Mitarbeitenden und Schüler, jedoch überwog die positive Freude der Anstrengung.

Weiter geht es im Wettbewerb nun mit der Sammlung der Gutachten. Die Jury entscheidet im März über die Top 15. Diese Schulen werden Ende Mai zur Entscheidung nach Berlin eingeladen. Mit jeweils zehn Personen werden die Schulen eingeladen. Die Schule, die gewinnt, erhält 100.000 Euro, weitere fünf Preisträger gemeinsam nochmal die gleiche Summe.