Mit Schwung aus der Corona-Delle

Zunächst ganz zurückhaltend, dann mit sichtlichem Vergnügen entlockte der erst fünfjährige Michael dank Gitarrenlehrer Christian Gutgesell dem Instrument erste Töne.

Musikschule präsentiert beim Tag der offenen Tür neue Lehrerinnen. Die Kooperation mit Schulen und Kitas soll wieder hochgefahren werden.

Urberach – Die offenen Türen im Haus der Musikschule, gleich neben der Kelterscheune am Häfnerplatz, locken alle Jahre viele vor allem junge Eltern an, die ihren Kinder nicht nur die ersten Flötentöne beibringen wollen, sondern gerne mehr vom Angebot wüssten. Da kamen sie am Samstag richtig: Schon vor der Tür stellte sich der Musikverein 06 Urberach mit Instrumenten und den dazugehörigen Lehrern vor. Nur das Regenwetter machte ihnen einen Strich durch die Rechnung, sie auch im Freien vorzuspielen. Dafür gab’s drinnen Kaffee und Kuchen – ein kleiner Trost.

In den Unterrichtsräumen wurde es lebendig und laut. Perfektes Vorspiel wechselte sich mit wunderbar schrägen ersten Tönen ab, die von Gitarren, Klavieren, allen Arten von Flöten oder vom Schlagzeug aus dem Keller stammten.

„Wir freuen uns sehr über unsere Erweiterung: Seit Kurzem haben wir mit Angela Elsäßer eine Cello-Lehrerin und mit Magdalena Maurer eine Lehrerin für Kontrabass gewinnen können; das ist eine echte Bereicherung für unser Angebot“, erläuterte Musikschulleiter Benno Eckmann die Personalsituation. Er hofft auf die Zukunft. Denn die Gegenwart ist doch eher ernüchternd, nachdem einfach zwei Kinder-Jahrgänge sehr ausgedünnt sind, obwohl die Musikschule auch während der Corona-Zeit einzeln und online teilweise weiter gearbeitet hat. „Aber in dieser Zeit sind uns einige Kooperationen mit Kindergarten und Schule weggebrochen, wo wir nicht mehr ein- und ausgehen konnten.“

Dies baut sich langsam wieder auf; besonders freut sich das Team über die Zusammenarbeit mit der Schule an den Linden, wo die langjährige Mit-Chefin Gaby Schrenk als Lehrkraft arbeitet. Eckmann bedauert, dass jedoch die Zusammenarbeit mit Eppertshausen beendet ist.

Die Musikschule kam nicht umhin, die Preise für ihre Schüler zu erhöhen, um die Lehrkräfte „wenigstens annähernd angemessen bezahlen zu können“, fasst Benno Eckmann die Lage zusammen. Doch er ist Optimist und hofft, dass nun frischer Schwung in die Musikschule kommt. Nicht nur neue Lehrkräfte, auch das Angebot ist erweitert. So gibt’s Körperschulung für Jung und Alt.

Von Christine Ziesecke