Deutsch-Türkischer Freundschaftsverein mit neuem Vorsitz Selahattin Karademir folgt auf Hatice Cavus

Der neu gewählte Vorstand des Deutsch-Türkischen Freundschaftsvereins (von links): Vize-Vorsitzender Peter Odermann, Kassiererin Ezgi Çavus, Vize-Vorsitzende Faden Öncü, Beisitzerin Selin Karademir, Vorsitzender Selahattin Karademir, Beisitzer Ufuk Çavus Hidir Karademir, Beisitzerin Meryam Yagmur, Schriftführer Karl-Heinz Oberfranz, Beisitzer Kamber Gök und Piri Sofu. Foto: p

Rödermark (red) – 28 Jahre jung ist der DTF, und über 25 davon ist Hatice Cavus in diesem Verein aktiv, zuletzt viele Jahre als Vorsitzende. Die Mitgliederversammlung wählte im späten April ihren Nachfolger. Wie es seit langem Brauch ist, lockte ein üppiges Frühstücksbüfett genügend Mitglieder zur Neuwahl des gesamten Vorstands. Und wieder fanden sich neue, junge Kandidatinnen und Kandidaten, die erfahrene „alte Hasen” in den nächsten zwei Jahren im Leitungsgremium unterstützen werden. Neuer Vorsitzender wurde ein „alter Hase”: Selahattin Karademir.

Der Jahrestreff des DTF verlief in gewohnten Bahnen: Frühstücken, Rechenschaftsberichte entgegen nehmen und diskutieren, Vorstand wählen, Ausblick ins neue Geschäftsjahr.

Die scheidende Vorsitzende Hatice Çavus gab den Bericht über das vergangene, zweite Geschäftsjahr ihrer letzten Amtszeit. Seit einiger Zeit hat sich sowohl ihr Lebensmittelpunkt aus Rödermark weg bewegt, und auch ihr Beruf - sie war die erste Steuerberaterin mit Migrationshintergrund in Hessen und leitet inzwischen ein stark wachsendes Büro in Frankfurt - fordert sie mehr, als dass noch viel Zeit und Energie für die Führung des Vereins übrig bliebe.

Sie übergibt ihrem Nachfolger einen Verein, der auch Dank ihres Wirkens in ruhigem Fahrwasser navigiert, in dem personelle Kontinuität wiederkehrende Aufgaben immer routinierter erledigen hilft und neu gewonnene junge Mitstreiter den Dauer-Schwerpunkt „Stärkung einer aktiven Vereinsjugend” übernehmen.

Hatice Çavus berichtete über alle Stationen eines arbeitsreichen Geschäftsjahres, erneuter Beleg für das vielfältige Engagement dieses mit zurzeit 72 Mitgliedern immer noch kleinen Vereins, aber mit immer während großer Raumnot. Denn der Verein verfügt nach wie vor über kein eigenes Domizil, hat sich mit diesem Umstand aber abgefunden und muss sich in der Vielfalt vorhandener, vor allem kommunaler Räume jeweils neu ein Dach über dem Kopf suchen.

Einen glanzvollen Schlusspunkt im Tätigkeitsbericht des Vorstands bildete die im März fertig und der Öffentlichkeit vorgestellte Studie über drei Generationen Migration „von Hekimhan nach Rödermark”. Diese sozialwissenschaftlich fundierte Untersuchung auf der Basis einer Vielzahl von Interviews ist auf ihre Art einmalig im Bundesgebiet und nicht allein deshalb interessant und durchaus spannend zu lesen.

Auch der DTF fand auf Anhieb niemanden, der sich spontan um die Übernahme des Vorsitzes gerissen hat, wurde kurz vorm Ultimo aber doch noch fündig: Mit Selahattin Karademir übernimmt nach einstimmigem Votum ein durchaus erfahrener Mitstreiter die Führung des Vereins, in dessen Vorstand er schon vor Jahren gelegentlich auch in Funktionen tätig war, z. B. als Kassenwart. Zu seinen Stellvertretern wurden Peter Odermann und Faden Öncü gekürt. Die Kasse führt weiterhin Ezgi Çavus. Als Schriftführer setzt Karl-Heinz Oberfranz seine Arbeit weitere zwei Jahre fort und betreut auch die Presse. Zu Beisitzerinnen wurden Selin Karademir und Meryem Yagmur, zu Beisitzern Kamber Gök, Hidir Karasdemir, Ufuk Çavus und Piri Sofu gewählt. So sind nunmehr wieder vier von zehn Vorstandsmitgliedern Frauen - nicht selbstverständlich für einen Verein mit reichlich Migrationshintergrund.

Den Ausblick in die Zukunft überließ Hatice Çavus den Neugewählten. Die Versammlung entließ sie mit Worten des Dankes und einem langen Abschiedsapplaus.