Büro im Franziskushaus der Caritas in Urberach Seniorenlotsen helfen bei allen Fragen rund ums Älterwerden

Die Seniorenlotsinnen Dieta Wonner (links) und Hannelore Frehe vor dem Franziskushaus. Foto: CVO/Schilha/p

Rödermark (red) – Sich Gedanken übers Alterwerden machen oder sogar einen persönlichen Plan dafür entwickeln – das schieben die allermeisten Menschen gerne vor sich her. Es sei denn, man ist als Seniorenlotse aktiv, wie Dieta Wonner.

In Rödermark engagieren sich derzeit zehn Frauen und Männer, zumeist selbst im Rentenalter als sogenannte Seniorenlotsen. Die Ehrenamtlichen sind für ältere Bürger und ihre Angehörigen erste Ansprechpartner und Wegweiser bei Fragen rund ums Älterwerden – egal, ob es um mögliche Pflegeleistungen, Hilfen für Angehörige oder Wohnen im Alter geht.

Sie vermitteln die richtigen Ansprechpartner

Die Lotsen haben den Überblick über zahlreiche Angebote und Dienstleistungen für Senioren vor Ort und können an die richtigen Stellen weitervermitteln. Darüber hinaus beraten sie zu Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen und organisieren Veranstaltungen für Senioren. Für diese Aufgaben wurden sie vom Caritasverband Offenbach in Kooperation mit der Stadt Rödermark umfassend geschult und bilden sich regelmäßig weiter. Nicht nur Fachkenntnisse beinhalte die Lotsen-Qualifizierung; auch praktische Themen wie Ge-sprächsführung gehörten dazu, hebt Ute Kern-Müller, zuständige Bereichsleiterin bei der Caritas, hervor. Stoßen neue Ehrenamtliche zum Team dazu, so werden auch sie intensiv eingearbeitet. .

Dieta Wonner ist von Anfang an dabei und erinnert sich: „Als 2013 der Aufruf kam, dass Ehrenamtliche gesucht werden, um eine Infostelle 60 plus mit einer Gruppe von Seniorenlotsen aufzubauen, hat mich das neugierig gemacht. Damals war ich noch berufstätig, aber die Idee, an einem nachbarschaftlichen Netzwerk mitzuwirken, hat mich sofort angesprochen – also habe ich mitgemacht.“

Angeboten haben die Seniorenlotsen zunächst eine feste wöchentliche Sprechstunde im Franziskushaus der Caritas in Urberach, zu der Ratsuchende einfach vorbeikommen konnten. Aber das Interesse an allgemeinen Auskünften war nicht so groß wie erwartet. Hingegen kristallisierte sich ein spezieller Beratungsbedarf heraus, der aber zeitintensive Einzeltermine erfordert: Es geht um Informationen rund um Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten.

In einem persönlichen Gespräch können solche Fragen in Ruhe geklärt, Formulare vorgeführt und erläutert werden. Dafür vergeben die Seniorenlotsen nun individuelle Termine im Büro im Franziskushaus.

Die Lotsen unterliegen der Schweigepflicht

„Wir raten unseren Klienten dazu, diejenige Vertrauensperson mitzubringen, die sie bevollmächtigen möchten“, sagt Seniorenlotsin Wonner. Denn auch für die eingesetzte Person sei es wichtig, genau zu wissen, was als Bevollmächtigte auf sie zukommt. Selbstverstandlich unterliegen die Seniorenlotsen der Schweigepflicht, ergänzt Bereichsleiterin Kern-Müller.

Ein zweiter Aufgabenschwerpunkt der Lotsen ist es, Vorträge zur Gesundheitsvorsorge und zu anderen relevanten Themen zu organisieren.

Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen

Diese für die Teilnehmer kostenlose Veranstaltungsreihe findet ebenfalls im Caritas-Franziskushaus statt. Als nächstes steht am 22. Mai um 15 Uhr das Thema „Kriminalitatsvorbeugung für Senioren“ auf dem Programm. Kriminalhauptkommissar Peter Bender vom Polizeiladen in Offenbach informiert dann über Sicherheitsmaßnahmen.

Man kann einfach vorbeikommen.

Seniorenlotsin Wonner erklärt: „Die körperlichen Einschränkungen im Alter - etwa bei der Beweglichkeit, beim Sehen oder Horen - fuhren dazu, dass man sagt: Ich will eigentlich meine Ruhe haben. Andererseits wissen wir alle, wie wichtig es ist, rauszugehen, unter Leuten zu sein, am Leben teilzunehmen - dazu wollen wir ermutigen und es den Leuten so einfach wie moglich machen. Der Vereinsamung im Alter wollen wir entgegenwirken. Das ist uns Seniorenlotsen ganz wichtig.“

Probleme werden in persönlichen Gesprächen gelöst

Oft werden die Seniorenlotsen nach den Vorträgen angesprochen und es heißt: „Ich hätte da mal eine Frage – haben Sie auch Zeit fur ein persönliches Gespräch?“

Wer sich von den Seniorenlotsen informieren lassen möchte, oder wer sich als Seniorenlotse engagieren möchte, wendet sich an die Seniorenlotsen Rodermark im Caritas-Franziskushaus Rodermark-Urberach, Ober-Rodener Straße 18-20, Z  0152 36374664.