Deutsche Vorbereitungs- und Ordnungsmentalität stößt zudem auf gänzlich andere Lebenseinstellungen, keiner weiß zudem, wie viele Gäste jeweils kommen werden – und dennoch klappt es am Ende immer wieder, was vor allem Brigitte Speidel-Frey, die Vorsitzende des Freundeskreises des NFR, glücklich macht. Und es zieht immer mehr Bürger an, die alle davon profitieren: die „Neuen“ vom Gefühl des Willkommenseins, die Einheimischen von der Möglichkeit, sich zu informieren wie auch verzaubern zu lassen von den fremden Kulturen. Die ausländischen Frauen haben farbenprächtige Kleidung angelegt und sich mit wunderschönen Frisuren geschmückt. Auch die Kinder wurden besonders fein ausstaffiert – ein farbenfrohes Bild etwa beim gemeinsamen Tauziehen oder in der langen Schlange vor der Schminkstation, die wie alle Kinderbetreuungen von den Mitarbeitern der städtischen Jugend angeboten wurde.
Fest für alte und neue Bürger
Kaffeezeremonie und kostbare Wasserpfeifen auf der einen Seite standen diesmal bewusst ausgesuchten Schwerpunkten deutscher Kultur gelegt, so etwa mit „Dicke-Backen-Musik“, dargeboten vom Jugendorchester des Musikvereins 06 Urberach. Doch auch die hierzulande noch weniger gewohnten Klänge aus den Heimatländern der Flüchtlinge kamen von der Bühne herab zu ihrem Recht und mischten sich mit den aufregenden Düften der internationalen Küche etwa. „Wir haben hier unter anderem Festteilnehmer aus Syrien, Afghanistan, dem Irak, Somalia, Eritrea und dem Iran, und sie sind auch alle ganz wild auf dieses Fest“, freute sich Sozialarbeiterin Brigitte Putz-Weller, Ansprechpartnerin beim NFR, und war sehr zufrieden, dass es inzwischen auch mit der Eigenständigkeit der verschiedenen Nationalitäten etwa beim Vorbereiten, beim Kochen und beim Auf- und Abbau gut klappt.