Singen und segnen und sammeln und schnattern Sternsinger in Rödermark

In der Wagnerstraße wurde eine der sechs Urberacher Gruppen auch an einem ganz besonderen Eingang erwartet: hier hat die 87-jährige Susi Heberer an den Steinen rund um ihre Haustür alle mit Kreide gemalten Segensprüche seit 1991 stehen - jener für 2017 kam nun senkrecht neben der Tür dazu. Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – Die Sonne strahlte, doch die Sternsinger froren: ausgerechnet über den Dreikönigstag bibberte ganz Rödermark unter einer Kälteglocke, die vor allem den kleinen Königen aus dem Morgenland ganz schön zusetzte - vier Paar Socken übereinander und die warmen Stallstiefel statt der edlen Lederstiefel machten den Sternsingern das Leben auch nur unwesentlich leichter. Doch alle sind nach Meinung der Aktionsleiter Wilma Gotta und Diakon Eberhard Utz gesund nach Hause gekommen – der Lohn der segensreichen Arbeit.

Doch die Kinder jammerten nicht größer – sie liefen und sangen sich warm - an all jenen Häusern, deren Besitzer um den Dreikönigssegen gebeten hatten, sechs Urberacher Gruppen.  Mit knapp 30 Kindern und 35 Kinder in acht Gruppen und zumeist zwei Betreuern und Betreuerinnen – meist selbst schon als Kind mitgelaufen - gings quer durch Ober-Roden und Waldacker.

Oft werden die Sternsinger auch in die Häuser hinein gebeten, so etwa bei Familien, die Kranke im Haus haben oder die den Sternsingern etwas Wärme gönnen wollten – dann sangen sie oft am funkelnden Christbaum ihre Segenslieder. In Urberach gabs Mittagessen und eine Ladung kostenlose Wärme im Gemeindezentrum, in Ober-Roden bei Familien zuhause. Dann mussten sie wieder hinaus in die Kälte. Die größeren Betreuer schrieben oder klebten auch den Segen an die Türen, die kleinen Könige sammelten dafür in ihren Schatzkisten die Spenden und in ihrem Bollerwagen die Süßigkeiten, die ihnen geschenkt wurden. Zum Abschluss im Forum und im Galluszentrum wurden diese süßen Gaben mit einem herzlichen Dankeschön verteilt – ein Moment, auf den sich alle Sternsinger fast ebenso freuen wie auf ihr noch bevorstehendes Dankeschön-Essen. Doch die Kinder sind nicht übermütig, die für Gummibärchen wie Schokoweihnachtsmänner vorbereiteten Tüten werden nicht überstrapaziert. Alles, was dann noch übrig ist, geht weiter an den „Rödermärker Brotkorb“.

Für den guten Zweck

Von der „Sternsinger-Chefin“ Wilma Gotta geehrt wurden bei der Verteilaktion in Ober-Roden auch noch langjährige Sternsinger: für dreijährige Teilnahme: Moritz Schrod, Juri Heel, Amelie Gfrörer, Emily Hartfiel und Robin Schubert; für fünfjährige Teilnahme Mara Schrod, Sophie Ziegler, Gabriel Alberen, Paola Perner und Sandra Hitzel. Zehn Jahre bereits dabei sind Florian Brehm, Yvonne Kiehl und Anna Beetz.

Das Schönste an der Aktion ist neben der Freude der beteiligten Kinder allerdings die Spendensumme, die in diesem Jahr wieder an die Aktionsgemeinschaft weitergegeben werden kann: in St. Nazarius kamen über 8400 Euro, in St. Gallus über 6500 Euro zusammen - die genaue Summe wird noch bekannt gegeben. Der Dank der Sternsinger und ihrer Gruppenleiter gilt all jenen Menschen, die damit die Aktion „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit!“ mit einem besonderen Schwerpunkt auf die Auswirkungen des Klimawandels unterstützt haben.

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