Musical Factory und Flame kooperieren beim Musical „Titanic“ Tanzend in den Untergang im eisigen Nordatlantik

Hingucker waren im Foyer die beiden Stewardessen Emma Bliss, gespielt von Brigitt Schaaf (links) und Annie Caton, gespielt von Katharina Weimar. Die beiden nehmen auf unserem Foto die Besucherin Karin Schwarz in die Mitte, die mit passender Luxusliner-Handtasche kam. Foto: Hornberger

Rödermark (cri) – Hoffnung auf ein besseres Leben in Amerika, Stolz auf das Erreichte – arme Schlucker, Mittelklasse und Millionäre gaben sich auf der „Titanic“ ein Stelldichein. An ihr Schicksal erinnert das gleichnamige Musical, das das Geschehen auf dem Luxusliner der White Star Line nachstellte. Gespielt und gesungen wurde das Musical an drei Tagen (12., 13. und 14. April) von der Musical Factory 64853 aus Groß-Umstadt (Leitung Ralph Scheiner) und der Musicalgruppe Flame – Wir brennen für Musicals (Leitung Oliver Zahn) des AGV Eintracht Münster. Etwa 1.600 Menschen kamen und schauten das Musical, schritten über den roten Teppich, kauften bei den Stewardessen im Foyer Programme, schauten sich die Stellwände mit dem realen Geschehen des Untergangs sowie den Schauspielern und Sängern an.

So sangen, tanzten und amüsierten sich die Passagiere im ersten Teil des Musicals, ließen das Lebensgefühl des Jahres 1907 auf der Bühne erwachen – bis zum großen Rumms am Ende des ersten Teils, der die Stuhlreihen in der Kulturhalle vibrieren ließ. Er symbolisierte die Kollission des Dampfers mit dem Eisberg. Das geschah am 14. April 1907 um 23.40 Uhr.

Und das als unsinkbar angepriesene Schiff sank. Zwei Stunden und 40 Minuten gab es in der Realität für die Evakuierung der über 2.200 Menschen auf dem Schiff. Doch es gab zu wenig Rettungsboote, 1.514 Menschen starben im eisigen Nordatlantik.

Das Entsetzen der Menschen, die dem sicheren Tod ins Auge schauten, der Galgenhumor einiger – die Schauspieler und Sänger ließen die Gefühle der Todgeweihten die Zuschauer unter der Regie von Axel Staudinger und der Choreographie von Sonja Wendenburg hautnah miterleben. Auch die Verzweiflung der Menschen in den Rettungsbooten, fast alles Frauen und Kinder, die ihre Männer und Väter zurücklassen mussten, ging zu Herzen.

Benjamin Guggenheim zitierte im Angesicht der Todes Balzc und fragte John Jakob Astor: „Hinter jedem großen Vermögen steht ein Verbrechen. Wer beichtet zuerst?“ Und der Butler brachte Champagner...