Fraternität Rödermark feiert tatsächlich „happy Birthday“ Trotz Handicap körperlich und geistig wendig bleiben

Egal ob mit Wasser, Saft oder perlendem Sekt: es gab viele gute Anlässe die Fraternitätsgruppe anlässlich ihres 15. Geburtstags hoch leben zu lassen. Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – Gemeinschaft und Hilfe für Menschen mit Handicaps –dieser große Wunsch stand vor 15 Jahren hinter der Gründung der Fraternitätsgruppe Rödermark.

Statt sich zurückzuziehen, sollten Langzeitkranke und Menschen mit körperlichen oder seelischen Behinderungen lieber unter Menschen gehen und Spaß haben – das war der große Wunsch, den Fraternitätsvorsitzende Hedda Müller von Anfang an für diese Menschen hatte und für den sie rührig arbeitet, in den letzten Jahren unterstützt von Sabine Winn und ihrem Team.

Die vielen Rollstühle und Gehhilfen im Foyer der Kulturhalle ließen die Losung des Festes „Steh auf und geh“ einem Wunder gleichen, doch bildlich gesprochen bedeutete es genau das: an der Gesellschaft und am Leben teilnehmen, auch wenn manchmal nur mit Hilfe.

Für die Möglichkeiten von vielen Telefonaten bis zu kleinen Kaffeerunden oder große Ausflüge sorgt Hedda Müller mit ihrem Netzwerk, das weit über Hessen hinaus geflochten ist.

Gemeinsam mit Pfarrer Klaus Gaebler, Pastor Jens Bertram und Dr. David Johnson feierte der Bundesseelsorger der Fraternitäten, Franz Hilfenhaus, einen ökumenischen Gottesdienst mit der Gruppe.

Die rund 30 Mitglieder starke Rödermärker Gruppe hatte dank des engen Netzwerkes viel Besuch an diesem Festtag, bis aus Fulda, Kassel, Mainz, Berlin oder Lyon etwa.

„Liebe Hedda, du hast uns immer wieder mit deinem Ideenreichtum überrascht, etwa mit deinen Sketchen, in die du deine ganze Gruppe mit einbaust…“, bedankte sich Rosemarie Ahmed für die Frankfurter Gruppe mit einem Geschenk, ähnlich wie die Fuldaer Mitstreiterin Anne Klüh: „Die Fraternität ist eine große Gemeinschaft von Menschen mit Handicap, nicht immer sichtbar, aber spürbar. Gemeinschaft ist besonders wichtig. Der Auftrag der Gemeinschaft ist es, Menschen für den Anderen sensibel zu machen. Es geht immer um Geben und Nehmen; jeder von ganz oben bis ganz unten hat seinen wichtigen Platz. Und das Wichtigste ist das miteinander Reden.“

In dieser Beziehung fühlen sich die Fraternitäten derzeit etwas verlassen: „Die Bischöfe haben uns vergessen. Doch wir müssen sie allmählich wieder deutlicher an uns erinnern.“

Das kleine Fest wurde fröhlich und bunt und sehr „bewegt“ mit Überraschungen wie dem fröhlich-bunten „Eisfahrrad“ des Dreieicher Toni Provigna und der Luftballonaktion am Ende.

In einem Rückblick der eigenen Aktivitäten erinnerte Dr. David Johnson an die letzten 15 Jahre zurück. Ein Sketch, etwas Gruppengymnastik und viel handgemachte Musik, unter anderem vom Musikverein 06 Urberach, brachten Schwung in die Feier, bei der Schülerinnen der Nell-Breuning-Schule im Rahmen ihres Sozialprojekts beim Bedienen der Geburtstagsgäste halfen.

Zwar wollte Hedda Müller aufgrund ihrer zahlreichen körperlichen Handicaps nun den Vorsitz in andere Hände weitergeben, doch ihre Gruppenmitglieder baten sie zu bleiben – und sie ließ sich dazu überreden.

Was auch Bürgermeister Roland Kern, der mit dem schon traditionellen kleinen Geigenständchen gratulierte, zu dem Dank veranlasste: „Danke, dass Sie in den letzten 15 Jahren so viel gute Arbeit geleistet haben für die Gemeinschaft.“

ontakt zur Gruppe: Hedda Müller, Telefon 06074 90583, oder E-Mail Sabine.winn[at]t-online[dot]de