Im kurzfristig noch von den Pfadfindern ausgeliehenen und aufgebauten Zelt erinnerte sich Pfarrer Klaus Gaebler zurück: Die Forderung nach Ausbau und Renovierung der inzwischen über 50 Jahre alten Kita St. Gallus waren immer drängender geworden. Dazu kam die Bitte der Stadt, dem steigenden Bedarf an Essensplätzen nachzukommen. Für diese Erweiterung war ein Anbau unerlässlich, dem auch das Bischöfliche Ordinariat zustimmte.
Beauftragt wurde das Architekturbüro Trageser, das bei der Einweihung des runderneuerten Geländes die drei Teile der Baumaßnahmen erläuterte: die dringend nötige Sanierung, der Personalanbau sowie die beiden Anbauten für Mehrzweckraum und Essraum. Außerdem wurde der gesamte Toilettenbereich erneuert. Raum gibt es nun auch für persönliche Rückzüge und für Elterngespräche. Zudem wurden ein neuer Schlafraum für die Kinder geschaffen und die Wege zwischen Küche und Speiseraum sinnvoll verkürzt.
Das alles wurde dank guter Planung mit einer Erweiterung von 630 auf nur 770 Quadratmeter geschafft. Die Kinder, die nur kurze Zeit auf die Bulau ausgewandert waren, konnten ansonsten die Bauphasen hautnah live miterleben. „Vorrang hatte für uns während der ganzen Bauzeit immer der Schutz der Kinder“, erklärt Kitaleiterin Annemarie Kern-Richter, die mit ihrem Team während der langen Bauphase sehr viel Sensibilität walten ließ.
Die Welt dreht sich um die Kinder
Zur Weihe der neuen Räumlichkeiten kam der vor kurzem zum neuen Generalvikar des Bistums Mainz ernannte Weihbischof Udo Bentz und stellte ebenso die Kinder in den Mittelpunkt. Auf dem Boden sitzend, fragte er sie nach ihren persönlichen Vorlieben im frisch renovierten Haus und wandte sich auch in seiner Ansprache direkt an die Jüngsten. Beim Segensrundgang durch Haus und Garten überließ er deren Segnung liebevoll jenen Kindern, die darin auch die meiste Zeit leben. Der Generalvikar betonte, dass jeder verbaute Euro zugleich ein Stein für die Gemeinschaft sei. Die Kita sei nicht separat zu sehen, sondern als Ort gelebten Glaubens: „Die Kinder in unserer Mitte zeigen uns zudem: die Welt dreht sich um sie und nicht umgekehrt.“
Grußworte kamen von Pfarrgemeinderat Dieter Berktold und von Landrat Oliver Quilling, dem zur Zeit 199 Kindergärten mit 15 100 Kindern im Kreis unterstehen. Bürgermeister Roland Kern brachte Lotte mit, eine große Handpuppe, die demnächst die Erzieherinnen unterstützen möchte. Da wurde sie natürlich auch vom Elternbeirat gerne aufgenommen. Annemarie Kern-Richter freut sich auf die Zukunft „In diesen Räumen können wir die Philosophie dieses Hauses hervorragend mit den Kindern umsetzen!“ Mit einem großen gemeinsamen Fest, mit leckerem Essen und vielen Rundgängen und mit Musik und Clownstheater und manchem mehr wurde dies alles anschließend gefeiert.