Doch bereits Ende der 1940er Jahre hatten sich viele Vereine, die im Dritten Reich keinen Bestand hatten, wieder zusammengefunden und neu gegründet. Man spürt förmlich bei den ersten Fastnachtsumzügen und Kerben die Freude, wieder gemeinsam zu feiern. Deshalb erfahren auch diese Motive eine große Würdigung in der Ausstellung.
Auf der anderen Seite kamen – wie an anderen Orten auch – zahlreiche Flüchtlinge und Heimatvertriebene in unsere Dörfer. Die Wohnungsnot war eines der wichtigsten Themen jener Zeit und schon früh entwickelten sich ganze Straßenzüge und Baugebiete neu. Gleichzeitig siedelten in „neuen“ Industriegebieten am Rande der Ortszentren die ersten größeren Unternehmen. Nicht vergessen dürfen wir auch die politischen Weichenstellungen, die ersten Kommunalwahlen und Persönlichkeiten, die diese ersten Jahre Ende der 1940er bis weit in die 1950er Jahre beeinflussten.
Ausstellung in Töpfermuseum und Dinjerhof
In den unmittelbaren Ortskernen hingegen blieb baulich in den 1950er Jahren zunächst noch vieles wie zuvor. Vor allem die beiden katholischen Kirchen haben jedoch sichtbare Baumaßnahmen im Äußeren wie im Inneren erfahren, und in Urberach konnte sich die evangelische Kirchengemeinde erstmals über ein eigenes Gotteshaus freuen. In Ober-Roden war dies schon deutlich früher geschehen. Ab Mitte/Ende der 1950er Jahre war dann auch die Schaffung neuer Klassenräume an den Schulen dringend geboten.
Die Ausstellung mit allen Motiven aus Ober-Roden und Urberach kann über das Kerbwochenende in Urberach Samstag/Sonntag von jeweils 15 bis 18 Uhr im Töpfermuseum besucht werden. Am 9. September ist sie dann aus Anlass des „Tages des Denkmals“ in Ober-Roden im Dinjer-Hof zu sehen, gleiches gilt natürlich für die dortige Kerb 14 Tage später. Der HGV lädt alle Interessierte bereits jetzt zu den Ausstellungen herzlich ein.