37 Bewerber hessenweit VFS Rödermark erhält Heinz-Linder-Preis

Große Freue herrscht im Vorstand und im Trainerteam des VFS Rödermark: Bei den Vereinen bis 500 Mitglieder erhielt der Rödermärker Verein den zweiten Preis. Foto: p

Rödermark (red) – Zum 38. Mal wurde am 17. Mai in Frankfurt in feierlichem Rahmen der Heinz-Linder-Preis verliehen. In diesem Jahr wurden im Rahmen der von FFH-Moderatorin Julia Nestle moderierten Veranstaltung Vereine ausgezeichnet, die sich für Inklusion von Menschen mit Handicap öffnen.

Erstmals wurde ein Sportentwicklungsthema aufgegriffen. Damit solle auch ein Beitrag geleistet werden, die UN-Behindertenkonvention umzusetzen, betonte der Präsident des Landessportbundes, Dr. Rolf Müller. Die Tatsache, dass es nur 37 Bewerbungen gab, zeige, dass es in den Sportvereinen noch weiterer Sensibilisierung und auch Hilfestellung der Verbände bedarf, bis Inklusion flächendeckend zur Selbstverständlichkeit wird. Die 37 Bewerbungen zeigen aber auch, dass Inklusion als Thema im hessischen Sport angekommen ist.

Auch auf diesem Gebiet ist Rödermark ein Leuchtturm. Der VFS Rödermark erhielt den zweiten Platz unter den Vereinen bis 500 Mitglieder.

Behindertensport ins tägliche Leben integriert

Der hessische Innenminister Peter Beuth, Dr. Wolfgang Dippel, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, und LSBH-Präsident Müller überreichten den Preis in Anwesenheit von Dr. Werner Freitag, Präsident des Hessischen Schwimmverbandes. Für den VFS nahm Henny Weber, im Vorstand für das Thema Behindertensport verantwortlich, gemeinsam mit weiteren Vorstandsmitgliedern und Trainern den Preis entgegen.

Der VFS hatte sich mit seinem inklusiven Angebot, das auf fünf Säulen fußt, beworben. Im VFS schwimmen Sportler mit Handicap im Wettkampfbereich. Eine zweite Säule, die besonders VFS-Trainer Thomas Hoppe, der auch Landestrainer des Hessischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes ist, vorantreibt, betrifft gemeinsame Starts von Schwimmern mit und ohne Handicap. Diese Aktivitäten fördern Inklusion und Gemeinschaft. Relativ neu ist die Öffnung des Vereins für Menschen mit Handicap im Breitensportbereich. Schwierig ist das Thema Inklusion nach wie vor oft im Sportunterricht an den Schulen. Hier unterstützt der VFS mit Trainern für die Kinder mit Handicap. Zur Zeit wird ein Kind im Schwimmunterricht der Nell-Breuning-Schule von VFS-Trainerin Laura von Soosten-Höllings-Lilge unterstützt, im letzten Halbjahr waren es zwei Kinder an der Trinkbornschule, die Trainerin Effat Hafizi begleitete. Fünfte und letzte Säule sind Angebote ausschließlich für Kinder und Jugendliche mit Handicap.

Gemeinsamkeit ist Bereicherung für den Verein

Durch alle diese Angebote und das konkrete Erleben von Inklusion, bewege sich etwas im Verein, meint Vorsitzende Anne von Soosten-Höllings. Sportler ohne Handicap bekämen durch das Miteinander eine andere Einstellung zum Thema und empfänden den gemeinsamen Sport als Bereicherung.

Die Bereitschaft bei Trainern und Trainerinnen, sich damit auseinanderzusetzen, sei ebenfalls gestiegen. Etliche VFS-Trainer seien inzwischen weitergebildet und sie selber sei bereits für eine Fortbildung angemeldet, betont die stellvertretende Vorsitzende und Trainerin Selda Öztürk.