Auch während der Ferien gibt’s Interessantes Eine-Welt-Laden im einstigen Schwesternhaus Ober-Roden

Nach den Gottesdiensten ist’s schon mal voll in dem kleinen Laden im alten Schwesternhaus - besonders saisonal im Advent ists hier eng. Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – Eine-Welt-Laden in Ober-Roden: Früher hießen sie „Dritte-Welt-Laden“, später „Eine-Welt-Laden“, jetzt ist die korrekte Sprechweise „Weltladen“, unter dem Aspekt, dass es – ob Süd oder Nord, Arm oder Reich – nur eine Welt gibt.

Weltläden sind die Fachgeschäfte für Fairen Handel. Ziel der Weltläden ist es, zu mehr Gerechtigkeit in den Handelsbeziehungen zwischen den Ländern des Südens und des Nordens beizutragen. In den letzten Jahren haben über die „Fair-Trade“-Aktion auch viele Fachgeschäfte und sogar Supermärkte eine breite Palette fair gehandelter Waren übernommen. Die Weltläden arbeiten bei ihren Transfers weitgehend mit der Gepa zusammen, dem größten europäischen Importeur fair gehandelter Lebensmittel und Handwerksprodukte aus den südlichen Ländern der Welt.

In Ober-Roden kommen dazu über das Indien-Hilfswerk Hand-in-Hand besondere direkte Beziehungen zu indischen Lieferanten – Pfarrer Elmar Jung von der katholischen St. Nazarius-Gemeinde bringt stets Waren von seinen Indienreisen mit, die hier verkauft werden und deren Erlös zurückfließt zu den Ärmsten der Armen. Auch hier: Hilfe zur Selbsthilfe.

Kaffee, Honig und Schmuck

Auch in den evangelischen Kirchengemeinden sind die gängigen Weltladen-Produkte wie Kaffee oder Honig, Tee oder Schmuck erhältlich: Hier sorgen in der Petrusgemeinde Urberach wie in der Evangelischen Kirchengemeinde Ober-Roden kleine flexible Verkaufstheken für gute Präsenz etwa bei Festen, Altennachmittagen oder nach den Gottesdiensten.

In Ober-Roden öffnet der einzige echte Eine-Welt-Laden seine Tür mehrmals wöchentlich im alten Schwesternhaus der Nazariusgemeinde in der Heitkämperstraße gegenüber der Kirche.

Hier gibt es alles, was das Herz der Käufer begehrt

Die Palette ist breit gefächert und umfasst alles, was man sich seit den 70er Jahren schon unter Eine-Welt-Waren vorstellt; dazu kommen besondere Schmankerl an Literatur wie auch etwa „Dem Parr soi Rachebutzer aus em Parrhausgaarde…“

Sun Selbmann hat ein waches Auge über die Umsätzen, kümmert sich um Einkauf und Einarbeitung und vor allem auch um die Listen der Dienste zu den Öffnungszeiten, wofür sich meist junge Frauen und Mädchen aus der Gemeinde finden. Während des Jahres ist der Umsatz eher stagnierend, doch zu den Festen wird’s voll in den kleinen Räumen, aus denen seit dem Einzug der Flüchtlingsfamilie in den ersten Stock des Hauses der einstige Flohmarkt jetzt ausquartiert wurde. „Im Advent und um Ostern herum haben wir Hochbetrieb“, freut sich Sun Selbmann, die sich als Mitglied von Hand-in-Hand selbst regelmäßig vor Ort über die Not informiert und daraus ihr Engagement entwickelt.

Eine-Welt-Laden Ober-Roden: Altes Schwesternhaus in der Heitkämperstraße, geöffnet jeden Freitag von 15 bis 17 Uhr sowie nach allen Gottesdiensten in der Pfarrkirche St. Nazarius.