Der Name „Wilhelm Thomin“ erinnert an den ersten Vorstandsvorsitzenden bei der Vereinsgründung; im Beisein seiner Witwe Eleonore Thomin und vieler Gäste aus Stadt, Kreis und Land wie etwa Astrid Schork vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, Bürgermeister Roland Kern sowie Pfarrer Carsten Fleckenstein der evangelischen Kirchengemeinde Ober-Roden wurde eine Tafel mit dem Portrait Wilhelm Thomins im Eingangsbereich des Hauses aufgehängt.
Die 18 Anfang Juni eingezogenen Bewohner erhalten hier entsprechend ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen ein Wohn- und Betreuungsangebot. Sie lebten bisher in der Philipp-Jäger-Anlage in Dietzenbach und in einer Wohnanlage in Langen und freuen sich, zumeist aus Doppelzimmern in die jetzt standardmäßigen Einzelzimmer ziehen zu können. Sie leben in vier Appartements mit je 22 und 14 Einzelzimmern mit 16 Quadratmetern. Immer zwei Zimmer teilen sich ein Bad. Der Garten, die Terrassen und Balkone sind großzügig und einladend. Susanne Hahn, die neue Leiterin des Wilhelm-Thomin-Hauses, freut sich mit ihrem rund 15-köpfigen Team auf die neue Aufgabe – sie alle sind Tag und Nacht für die Bewohner da.
Wohnen vor Ort
Die Kosten dieses 1.250 Quadratmeter großen Bauvorhabens beliefen sich auf 3,1 Millionen Euro, wovon rund 300.000 Euro als Zuschuss vom Land Hessen kamen. Damit kommt die Behindertenhilfe für Stadt und Land Offenbach ihrem Vorhaben, in jeder Kommune den Menschen mit Behinderung ein entsprechendes Angebot vorzuhalten, ein gutes Stück näher.
Kreissozialdezernent Carsten Müller schaut nach vorne: es gibt längst Überlegungen, in den Gemeinden Hainburg und Egelsbach weitere Vorhaben umzusetzen. In Rödermark hatten die ersten Gespräche schon sehr früh stattgefunden, wie Bürgermeister Kern erinnert – „das erste Rädchen hat sich 2005 gedreht“. Danach wurde das Gelände, das ursprünglich für ein zweites Gemeindezentrum der evangelischen Kirchengemeinde vorgesehen war und zwischenzeitlich als Spiel- und Bolzplatz diente, schrittweise und anfänglich „mit recht viel Sand im Getriebe“ mit einem Erbpachtvertrag von der Behindertenhilfe übernommen. Jetzt sind alle Beteiligten sehr zufrieden, auch für die Kinder ist noch ein verkleinerter Spielplatz übrig, und nach all dem Baulärm hoffen jetzt die Verantwortlichen und vor allem die Hausbewohner auf ein gutes Zusammenleben.