Zwischen Freundschaft und Pflichterfüllung Zuckmayers Drama in Ober-Roden auf der Bühne

Des Teufels General wird von | Gerd Silberbauer gespielt. Foto: Robert Späth/p

Rödermark (red) – „Wer auf Erden des Teufels General wurde und ihm die Bahn gebombt hat – der muss ihm auch Quartier in der Hölle machen.“ Mit diesen (fast) letzten Worten steigt Zuckmayers Hauptperson, General Harras, der sich aus Liebe zur Fliegerei mit den Nazis eingelassen hat, wissentlich in ein defektes Flugzeug und stürzt sich in den Tod.

Das Drama „Des Teufels General“ wird am Sonntag, 24. April, um 19 Uhr in der Kulturhalle Rödermark aufgeführt. Den General Harras spielt Gerd Silberbauer.

Das von Carl Zuckmayer geschriebene Drama ist einer der größten Schauspielerfolge der Nachkriegszeit: bereits in den ersten drei Jahren nach der Premiere erlebte „Des Teufels General“ mehr als 3.200 Aufführungen. Auch die Verfilmung Helmut Käutners aus dem Jahr 1955 mit Curd Jürgens in der Hauptrolle war ein Publikumsmagnet. Widerstand und Mitläufertum während der NS-Zeit sind das große Thema dieses Stücks: General Harras, der für die Nazis arbeitet, obwohl er sie verachtet, gerät in einem Fall mysteriöser Flugzeugabstürze unter Druck. Nach Inhaftierung und Verhör durch die Gestapo setzt man ihm eine Frist von zehn Tagen, in denen er die Urheber der Sabotageakte herausfinden soll. Als er entdeckt, dass sein bester Freund in die Affäre verwickelt ist, muss er sich entscheiden. Vorbild für die Figur des Fliegergenerals Harras war der mit Zuckmayer befreundete Jagdflieger Ernst Udet (1896-1941).

Die Inszenierung durch das Euro-Studio Landgraf (Regie: Klaus Kusenberg) betont die zeitlose Bedeutung des Stücks, indem sie z.B. auf NS-Insignien wie Hakenkreuze oder historisch korrekte Uniformen verzichtet. Die Hauptrolle ist mit Gerd Silberbauer hochkarätig besetzt; er überzeugte unter anderem durch seine Darstellung in der „Schachnovelle“.

Eintrittskarten gibt es im Kulturbüro, Dieburger Straße 27, Rödermark/Ober-Roden, Telefon 06074 911655, im Internet unter www.kulturhalle-roedermark.de.