BUND Flörsheim: Erster Arbeitseinsatz im neuen Jahr Eine stark motivierte Gruppe

Vorschlag für eine Bildunterschrift: Eine starke Truppe mit guter Laune. Von links: Silvia Schober, Nicola Böye (beide mit einem Hochentaster),Cäcilia Habicht, Bernd Zürn, Jürgen Krichbaum und Frank Zilles. Nicht auf dem Bild: Hanke Wohler.

Flörsheim (BZ) – „Der Schnitt muss so glatt und sauber wie möglich sein!“, erinnert Nicola Böye ihre sechs Mitstreiter, bevor sich diese an den zahlreichen Obstbäumen zu schaffen machen. „Und noch etwas: Höchstens 30 Prozent der Äste entfernen. Sonst sind die neuen Austriebe zu stark“, ergänzt die zertifizierte Baumwartin des BUND Flörsheim.

Eine stark motivierte Gruppe von BUND-Aktiven hatte sich auf einer Streuobstwiese in Weilbach versammelt. Dicht neben der ICE-Trasse. Ziel war es, die dortigen Obstbäume von trockenen, kranken und überflüssigen Ästen zu befreien. Durch diese „Entlastungs-schnitte“ kann mehr Licht in die Baumkronen fallen. Auch die Durchlüftung verbessert sich dadurch. Das ist in der Reifezeit der Früchte wichtig. Gleichzeitig erhöht es die Statik der Bäume.

Wichtigstes Hilfsmittel an diesem Tag war ein akkubetriebener Hochentaster. Sein Vorteil: Man kann damit vom Boden aus – also ohne Leiter – auch stärkere Äste absägen. Bis zu einer Höhe von gut vier Metern. Körperlich anspruchsvoll war auch das Ausgraben der vielen wilden Hartriegel- und Pfaffenhütchenaustriebe. Da war der Einsatz schwerer Rodhacken angebracht. Auf die traditionelle Grasmahd im Herbst hatte der BUND bewusst verzichtet.

Die dadurch entstandene „Unordnung“ ist jetzt ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tiere und ein idealer Überwinterungsrort von Insekten. Im kommenden Frühjahr wird - zum wiederholten Mal – eine Flörsheimer Schäferin das Gelände einzäunen und von ihren Tieren abweiden lassen. Diese vierbeinigen Rasenmäher erleichtern dadurch das Wachstum der frischen Gräser und Kräuter. Ein Wermutstropfen fiel in das harmonische und mitreißende Wirken der Gruppe: Mehrere Obstbäume waren sichtlich geschädigt. Die Trockenheit hat ihnen sehr zugesetzt. Borkenkäfer, noch mehr aber der als Schwarzer Rindenbrand bezeichnete Baumpils Diplodia, könnten für einige Bäume das ‚aus’ bedeuten.

An diesem, seit fast vier Jahrzehnten vom BUND betreuten Grundstück zeigt sich noch ein anderes Problem: „Für den Bau der ICE-Trasse Frankfurt – Köln wurden damals mehr als tausend Quadratmeter wertvolle Fläche versiegelt. Dieser nach wie vor ungebremste Landschaftsverbrauch für immer neue Gewerbegebiete, Wohnungen und Straßen und die damit einhergehende Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen lassen für uns und die Zukunft unserer Kinder Schlimmes befürchten“, so die Akteure einhellig..