Aus Feldberghof wird Feldberghaus Zurück zu den Ursprüngen

Michael Kuchenbecker (Verkaufsdirektor Gastronomie Binding-Brauerei), Architekt Michael Müller, Melanie Küssner (Concept Store Betreiberin), das Gastronomenpaar Carolin & Jens Fischer, Landrat Ulrich Krebs und Hedmar Schlosser (Hotelier und Gastronom) Fotos: HTK

Taunus (umb) – Anfang 2022 wird das beliebte Ausflugsziel auf dem Feldbergplateau nach 30-monatiger Sanierung wiedereröffnet. Jetzt zeigten die „Macher“ schon mal auf, was die Zukunft bringen wird, und bemühten dazu die Vergangenheit. Landrat und Zweckverbandsvorsitzender Ulrich Krebs jedenfalls nahm die Zuhörer mit auf eine Zeitreise ins Jahr 1842, als der Frankfurter Verleger August Ravenstein mit 22 weiteren Mitgliedern die „Commission zur Erbauung eines Hauses auf dem Feldberg“ ins Leben rief. „Fast zwei Jahrzehnte dauerte es, bis Ravenstein alle Widerstände überbrückt, letzte Zweifler begeistert und die nötigen Spendengelder zusammen hatte, um im Jahr 1860 das Feldberghaus zu eröffnen.“ Der Feldberg sei wie ein Buch voller Geschichten, erzählte Krebs, selbst ein Taunuskind und studierter Historiker. Und fuhr fort „für mich das pochende Herz des Taunus – gestern wie heute“.

Damit schlug er die Brücke zur Gegenwart: „Im Gegensatz zu Ravenstein haben wir glücklicherweise keine zwanzig Jahre benötigt, aber dennoch in 30 Monaten hier grundlegend saniert und vor allem nachhaltig investiert.“ Die Kosten für die Sanierung werden mit rund 3,5 Millionen Euro beziffert. Mit grundlegend meine er aber auch, dass man nicht nur architektonisch das schlummernde Potenzial sichtbar machen wolle, sondern dies der erste Schritt zur Aufwertung des gesamten Plateaus sei. Folgerichtig wäre es dann auch, dass man namentlich wieder zurückkehre zu den Anfängen und das Gasthaus mit der am 3. Februar 2022 geplanten Eröffnung seinen ursprünglichen Namen zurückerhält: „Feldberghaus“.

Den Genius loci, also den Geist des Ortes, erwähnen gerne auch die Architekten, wenn es darum geht, Gebäude in Beziehung mit ihrer unmittelbaren Umgebung zu setzen. So war mit dem Planungsbeginn 2018 für das Planungsteam Michael Müller „Stilbruch United Designers“ aus Wiesbaden und Andreas Müller „M&P Architekten“ aus Hünstetten auch sofort klar, dass die Umgestaltung und Sanierung in Anlehnung an die Bauwerke vergangener Zeiten und deren Materialien auf dem Feldberg erfolgen müssen. „Bei der Ausführung der Außenfassade haben wir uns von der ursprünglichen Gestaltung der Fassade des Feldberghauses inspirieren lassen, aber auch von der damaligen Herangehensweise.

Pächter des Feldberghauses ist weiterhin die Binding Brauerei, als Gastronomen wurden Carolin und Jens Fischer und Hotelier Hedmar Schlosser gewonnen. „Wir sind mit Leib und Seele Gastgeber und können es kaum erwarten, unseren Gästen hier oben ganz einfach gute Momente zu bescheren, von Radfahrern und Wanderern über Familien und Senioren bis hin zu Ausflüglern und Genießern“, sagt Carolin Fischer, die ihr Handwerk einst in Schlossers „Hotel zu Krone“ erlernte. Aktuell stellen die Fischers das Team für das Feldberghaus zusammen und suchen nach Personal, das genauso leidenschaftlich wie sie an die Sache herangeht.

Den ins Gesamtkonzept eingebetteten „Concept-Store“ (Laden für regionale Produkte und Erlebnbisse ) betreibt wiederum das kompetente und engagierte Team um Melanie Küssner. „Fernab vom Touri-Kitsch werden wir eine Auswahl von feinen, qualitativ hochwertigen Produkten kuratieren, die einen starken Bezug zur Region haben werden“.

„Mit den vielfältigen Nutzungs-möglichkeiten der Räume und der Außenbereiche sowie des regionalen Bezugs durch den Concept-Store und das Hochzeitszimmer soll der Feldberg seine Anziehungskraft für den Hochtaunus und das Frankfurter Umland, aber auch weit darüber hinaus neu entfalten“, fasst Hedmar Schlosser zusammen und kann die Eröffnung kaum erwarten.

Weitere Artikelbilder