Nach Informationen des Kreises haben zwei Hausmeister das Feuer gelöscht und auf diese Weise ein Ausbreiten der Flammen verhindert. Ein erster Verdacht auf Rauchgasvergiftung bei ihnen habe sich nicht bestätigt. Kreis und Feuerwehr informierten sehr früh in den sozialen Netzwerken. Auch, um Eltern Sorgen zu nehmen.
Bei Schulleiter Stefan Haid habe sich der Puls kurz nach der großen Unruhe schon wieder etwas beruhigt, sagt er dieser Zeitung am Nachmittag. Zuvor hat er bereits die Schulgemeinde auf der Homepage informiert. „Durch eine zügige und geordnete Räumung des Schulhauses kam kein Schüler, kein Mitarbeiter zu Schaden – alle sind wohlauf“, schreibt Haid dort. „Trotz des großen Schrecks sind wir froh darüber, dass wir mit einem blauen Auge davongekommen sind und weiterhin Unterricht anbieten können.“ In der 5. und 6. Stunde habe es wieder Lernen nach Plan gegeben. Die Klassen im betroffenen Bereich seien in andere Räume umgezogen. „Brandermittler der Hofheimer Kriminalpolizei haben die Ermittlungen vor Ort aufgenommen. Derzeit wird von einem vorsätzlichen Verursachen des Feuers ausgegangen“, teilt ein Sprecher der Polizeidirektion Main-Taunus mit. Es hat sich hier also womöglich um eine Mutprobe, die Folge eines Internet-Trends gehandelt, der sich verbreitet. Die Polizei geht davon aus, dass der Schüler Toilettenpapier und Handtücher angesteckt und so einen Brand ausgelöst hat. Und das, weil er sich offenbar durch Videos auf dem sozialen Netzwerk Tik-Tok dazu verleiten ließ. Davon jedenfalls geht dort die Polizei aus. Auch, weil ein technischer Defekt in dieser Toilette schwer denkbar ist.
Die eintreffende Feuerwehr saugte mit schwerem Gerät den Rauch aus den betroffenen Bereichen ab und überprüfte das Gebäude, um weitere Gefahren auszuschließen. Nachdem sie das Gebäude freigegeben hatte, konnten die rund 1.300 Schüler wieder in andere Gebäudeteile zurückkehren, wo der Unterricht dann fortgesetzt wurde.
Die Evakuierung der Schülerinnen und Schüler war nach Informationen des Kreises ruhig und geordnet abgelaufen. „So ein Vorfall ist schlimm für eine Schule, aber es ist beeindruckend, wie besonnen die Schule in dieser Lage reagiert hat“, so der Landrat. Zum Glück sei ein Großteil der Schüler bereits im Freien gewesen, da das Feuer in einer Pause ausbrach.
Ein Einsatz waren die Feuerwehr Kelkheim, zwei Löschzüge aus Hofheim und Bad Soden und der Rettungsdienst. Zur Koordination war der Führungsstab des Amtes für Brandschutz und Rettungswesen des Main-Taunus-Kreises einberufen worden. Cyriax dankte besonders den ehrenamtlichen Einsatzkräften: „Das zeigt, wie wichtig ehrenamtliches Engagement im Bereich der Sicherheit ist. En Einsatz kann jederzeit und an jedem Ort nötig sein.“ Die Erstmeldung des Brandes sei sehr frühzeitig über die Brandmeldeanlage gekommen. Daran sehe man, wie wichtig der vorbeugende Brandschutz an Schulen sei.
