Hochwasserschutz in Bad Soden Ein Jahr nach dem Starkregen

Hochwassereinsatz der Freiwilligen Feuerwehr in Bad Soden am 14. August 2020

Bad Soden (red) – Am Samstag jährt sich zum ersten Mal das Starkregenereignis in Bad Soden am Taunus. Am 14. August 2020 ging über den Stadtteilen Altenhain und Neuenhain ein Starkregen nieder, dessen Intensität auf der Einstufungsskala des Deutschen Wetterdienstes (sogenannter „KOSTRA-Atlas“) schon nicht mehr verzeichnet war. Die Kanalisation in den Stadtteilen war dieser Regenmenge, die weit über ein sogenanntes „Hundertjähriges Niederschlagsereignis“ hinausging, nicht mehr gewachsen. „Mit großer Anteilnahme verfolge ich die Situation in den Hochwassergebieten. Natürlich erinnern wir uns alle bei den aktuellen Bildern auch an das Starkregenereignis in unserer Stadt vor fast einem Jahr“, sagt Bürgermeister Dr. Frank Blasch. „Insgesamt haben wir bis dato gut acht Millionen Euro in den Hochwasserschutz in unserem Stadtgebiet investiert. Mir und allen handelnden politischen Akteuren ist sehr bewusst, dass weitere Maßnahmen folgen müssen. Was wir aber auch nicht vergessen sollten, es waren die bereits ergriffenen Maßnahmen, die am 14. August 2020 noch Schlimmeres verhindert haben.“ Kurzfristig sind zwei konkrete Hochwasserschutzmaßnahmen vorgesehen oder bereits umgesetzt worden: Unmittelbar nach dem Starkregenereignis wurde die Sanierung und Erweiterung des Kanals im Zeigershainerpfad im Stadtteil Neuenhain in die Wege geleitet. Der erste Abschnitt der Maßnahme ist abgeschlossen, der zweite Abschnitt wird derzeit umgesetzt. Diese Maßnahme sorgt für eine bessere Ableitung des Ab- und Niederschlagwassers aus Neuenhain und verhindert ein frühzeitiges Übertreten des Niederdorfsbaches. Hierdurch werden die Liegenschaften unmittelbar hinter dem Regenrückhaltebecken Niederdorfsbach besser geschützt, aber natürlich hat dies auch positive Folgewirkungen für die Kernstadt.

Im Herbst ist darüber hinaus der Neubau der Rechenanlage in der hinteren Dachbergstraße an der Sportanlage Kelkheimer Straße vorgesehen. In diesem Zusammenhang sollen zudem ein Geröllfang und eine Verwallung hergestellt werden.

Für zwei größere, mittelfristig umsetzbare Maßnahmen wurden in den vergangenen Monaten Planungsüberlegungen angestoßen. Hierbei handelt es sich zum einen um die Offenlegung des Sulzbachs im Bereich Talstraße/Rohrwiese. Der bisherige Bachlauf könnte im Hochwasserfall als Retentionsraum dienen und die Altstadt Bad Sodens entlasten.