„Von vielen Bürgern werde ich darauf angesprochen, dass sich zu viele Kfz-Führer nicht an die Geschwindigkeitsvorgaben halten und aus ihrer Sicht daher eine Gefahr darstellen. Leider wurde diese subjektive Sichtweise durch Messungen in der Vergangenheit bestätigt“, sagte Bürgermeister Dr. Frank Blasch am Donnerstag bei der Vorstellung des Trailers an einer Messstelle in der Kronthaler Straße im Stadtteil Neuenhain. „Deshalb unterstütze ich die Anschaffung und den Einsatz des Anhängers ausdrücklich. Ich bin überzeugt, dass mit dem Messgerät schon bald die Zahlen der Tempoverstöße zurückgehen werden. Wir wollen mit der Anlage ausdrücklich keine Wegelagerei betreiben. Unser Ziel ist es nicht, besonders viel Geld mit dem Gerät einzunehmen. Mir wäre am liebsten, wenn es gar keine Einnahmen gibt und sich alle Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten. Uns geht es um diejenigen, die deutlich zu schnell fahren und damit vor allem Kinder und Senioren gefährden.“
Im November vergangenen Jahres haben die ersten Messungen begonnen, die von den eigens dafür geschulten Ordnungspolizeibeamten ausgewertet werden. Dabei haben die städtischen Mitarbeiter zum Teil überraschende Zahlen erhalten. So wurden an verschiedenen Standorten insgesamt 81.000 Fahrzeuge gezählt. Genau 447 Mal hat es dabei geblitzt, wenn die erlaubte Höchstgeschwindigkeit überschritten wurde, also bei 0,55 Prozent der Fahrzeuge. Die meisten Übertretungen lagen im Bereich von bis zu zehn, aber mit einer Überschreitung von 41 Stundenkilometern wurde auch ein bedenklicher Rekord aufgestellt.
Insgesamt wurden 384 Verwarnungen ausgesprochen, 39 Bußgeldbescheide verschickt. Dafür müssen von den „Verkehrssündern“ 18.000 Euro bezahlt werden.
Für die sechsmonatige Miete des Enforcement Trailers muss die Stadt Bad Soden am Taunus 59.000 Euro bezahlen. Als Investitionskosten für einen möglichen anschließenden Kauf des Anhängers wurden 199.000 Euro in den Haushalt eingestellt. Ein Teil der Miete würde bei positiver Kaufentscheidung auf den Kaufpreis angerechnet.