Welle der Hilfsbereitschaft unter Tierschützern Verletzte Schwanendame hat Glück im Unglück

Die verletzte Schwänin auf der Mainbrücke. Ihr Verhalten und die herumliegenden Federn sind kein gutes Zeichen. Foto: privat

Hattersheim (red) – Nicht schlecht staunte Martina Lehr am Sonntag, 21. Juli, über das ungewöhnliche Hindernis: Mitten auf dem Steg der Eddersheimer Schleuse stand ein großer Schwan. Sowohl der von dem Tier ausgewählte Ort als auch sein Verhalten waren ungewöhnlich.

Herumliegende Federn, die ganz offensichtlich von ihm stammten, ließen Martina Lehr zu dem Schluss kommen, dass der große Vogel offensichtlich verletzt war. Verletzte Schwäne sind – leider – in den vergangenen Jahren im Bereich des Eddersheimer Mainufers keine Seltenheit.

Als Ursache wurden meistens freilaufende Hunde ermittelt, die die großen Wasservögel attackieren.

Im Internet löste Martina Lehr eine Welle der Hilfsbereitschaft unter Tierschützern aus. Ergebnis: Der Schwan wurde zu einer kompetenten Tierärztin nach Oberursel gebracht. Sie stellte fest, dass es ein Weibchen war. Die Wunde am Hals war glücklicherweise nicht schwerwiegend. Antibiotika, Vitamin B 12 und ein verabreichtes Traumamittel stabilisierten die gefiederte Patientin recht schnell. Deshalb konnte sie anschließend in die „Reha“ zu einer Wasservogel-Spezialistin nach Frankfurt gebracht werden. Dort wurde sie drei Tage lang betreut und dann wieder in Eddersheim in die Freiheit entlassen. Die genoss sie augenscheinlich sehr, zumal ein weiterer Schwan – offensichtlich ihr Partner – sofort Kontakt zu ihr aufnahm.