Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung lädt zur Exkursion ein Paradies Ruhlsee erkunden

Der Ruhlsee (im Vordergrund, hinten ist der Kinzigsee zu sehen) ist Thema einer Exkursion, die von der GNA am morgigen Sonntag veranstaltet wird. archiv Bild: axel häsler

Langenselbold – Die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) lädt für Sonntag, 17. März, zu einer Exkursion an den Ruhlsee ein. Die Führung steht unter dem Motto „Ein Vogelparadies in der Entwicklung“. Denn dort finden sich laut Mitteilung der GNA Jahr für Jahr zahllose Zugvögel zum Rasten und Überwintern ein.

Treffpunkt für die Exkursion ist um 14 Uhr auf dem Parkplatz an der Baumschule Müller. Wettergerechte Kleidung und festes Schuhwerk werden empfohlen. Wer ein Fernglas und/oder ein Spektiv besitzt, sollte dieses mitbringen, heißt es in der Mitteilung. Die Führung dauert etwa 90 Minuten. Es wird um einen Kostenbeitrag von vier Euro pro Person gebeten, die Teilnahme von GNA-Mitgliedern, Kindern und Jugendlichen ist kostenfrei.

Der Ruhlsee und ein Abschnitt der Kinzig wurden vor fast 15 Jahren naturnah umgestaltet. Die Selbolder Kinzigaue ist Naturschutzgebiet und zusätzlich von der EU unter Schutz gestellt, wie die GNA berichtet. Die von ihr geplante und 2009/2010 umgesetzte Renaturierung sei erfolgreich gewesen. Der Naturschutzsee mit einer drei Hektar großen Flachwasserzone ist so nicht nur Rastplatz, sondern auch als Vogelbrutgebiet von Bedeutung. Das Grünland beherbergt seltene und bedrohte Pflanzen. Die schonend bewirtschafteten Wiesen rund um den See gehören schon lange wieder zum Nahrungsrevier der Störche. Die GNA weist aber auch darauf hin, dass „viele Besucher und frei laufende Hunde den wiesenbrütenden Vögeln wie Kiebitz und Bekassine“ das Leben nach wie vor schwer machten. Am Ruhlsee finde man auch einen der letzten feuchten Eichen-Hainbuchen-Wälder, den die Landesstraße in das „Bockgehörn“ und den „Stellweg“ unterteilt. „Im Bockgehörn gibt es eine interessante Naturschutzstrategie: Gemeint ist der Prozessschutz, wonach die natürlichen Prozesse im Ökosystem Wald – vom Wachsen über das Werden und Vergehen – ungestört ablaufen sollen. Eingriffe sind zu unterlassen. „Dies bedeutet, dass keine Bäume gefällt und kein Totholz entnommen werden darf“, betont die GNA einen wichtigen Punkt, dem sich auch die rot-grüne Stadtregierung verschrieben hat.

Während der Kinzigsee ganz der Freizeitnutzung und dem Wassersport gewidmet ist, sollen am Nordufer des Ruhlsees vor allem Naturschutz und Erholung im Einklang stehen. Entsprechend ist das Südufer ganzjährig für Besucher behördlicherseits gesperrt. Ein Betreten des sensiblen Gebietes ist aus Naturschutzgründen nicht gestattet.

Neben Joggern und Radfahrern seien es vor allem Spaziergänger, die die weithin offene Landschaft schätzen und die Ruhe genießen. Damit Erholungssuchende informiert und unbeschwert die Natur genießen können, veröffentlichte die GNA in Zusammenarbeit mit der Stadt Langenselbold ein Faltblatt, das kostenlos angefordert werden kann (Näheres dazu per E-Mail an gna.aue@ web.de). Darin finden sich auch wichtige Hinweise für Besucher mit Hund. Außerdem ist seitens der GNA die Wiederherstellung des Ruhlsee-Lehrpfades geplant und könnte – wenn alles gut geht – noch in diesem Jahr stattfinden, wie die GNA abschließend mitteilt.

Zum Ruhlsee finden sich noch weitere Infos im Internet auf gna-aue.de/projekte/langenselbolder- ruhlsee.
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Renaturierung fand in den Jahren 2009 und 2010 statt