Bluestacks präsentieren Album „Don’t tell me lies“ Die Mischung macht´s

Bluestacks im St.-Josefshaus: subtile Passagen, eruptive Ausbrüche. Bild: hampe

Seligenstadt – Zur Album-Release-Party der Blues-Rock-Formation „Bluestacks“ hatte das Kunstforum Seligenstadt in den Jakobsaal des St. Josefshauses geladen. Gekommen waren viele Gäste, ist doch der Kopf der Band, Seligenstädter Jan Masuhr, bekannt als Musiklehrer, Komponist, Tontechniker und selbst performender Künstler. Und darum ging es an diesem Abend. Zusammen mit seinem Power-Blues-Rock-Trio hat er das Album „Don’t tell me lies“ aufgenommen, das präsentiert wurde, allerdings noch nicht verfügbar war. So mussten potenzielle Interessenten sich mit einem Eintrag in eine Liste begnügen.

Es ging los mit dem Blues-Klassiker „Boom Boom“, um aber gleich nach furiosem Start in einen Mittelteil mit spanischem Motiv zu wechseln und dann geschickt wieder ins ursprüngliche Thema zurückzukommen. Man könnte es schon als Alleinstellungsmerkmal der Band ansehen, diese gekonnte Mischung aus subtilen, stark reduzierten Passagen, gefolgt von eruptiven Ausbrüchen.

Mehr kann man mit lediglich drei Instrumenten nicht machen. Den Hauptteil des Repertoires bildeten die selbst geschriebenen Stücke des neuen Albums, die größtenteils inspiriert sind von traditionellen Blues-Rock-Formen und auch in diesem Idiom gespielt werden. Dennoch gibt es sehr freie Interaktionen zwischen allen Akteuren, die nur möglich sind, da alle ihr Handwerk sicher beherrschen. Jan Masuhr besticht durch Tonmanipulation mittels Lautstärke-Regler und entlockt der Gitarre Klänge, die der unbedarfte Hörer eher einer Geige zuschreiben würde. Bassist Stefan Kassner bringt neben rhythmischer Sicherheit auch ein feines Gespür für melodische Basslinien, etwa bei „Little Wing“ von Jimi Hendrix und gibt damit Masuhr Freiraum zum Experimentieren.

Überzeugen kann man mit einem Trio eigentlich nur, wenn der Rhythmus stimmt, und das ist die erste Pflicht für Drummer Janis Heftrich, der unauffällig seine Arbeit verrichtete, aber mit einem langen Solo für Begeisterung sorgte. An einem solchen Abend macht es die Mischung aus Eigenkompositionen und Klassikern. Jimi Hendrix’ „Hey Joe“, der „Little Red Rooster“ der Rolling Stones, „Gimme some Lovin’“ oder „Let the good times roll“. Und zum Schluss gab es eine Überraschung: Gesangsnachwuchs aus Seligenstadt. Anastasia erklomm zum ersten Mal die Bühne, um mit Jan Masuhr im Duett „Let it be“ von den Beatles zu singen. Ein zweites Lied folgte, der Knoten war geplatzt, und die Zuhörer waren gewonnen.  
 mho