BAHNHOF BUCHSCHLAG Anfänge des Eisenbahnbaus in Rhein-Main Steinerner Zeuge der Vergangenheit

Ein stummer Zeuge aus der Zeit, als es den Bahnhof und Buchschlag noch nicht gab: Der Kopf des roten Eisenbahnsteins steht seit Kurzem auf Vorschlag von Wilhelm Ott in der Anlage vor dem Gebäude. Das freut auch Isabel Schilling (links) und Christel Thomsen vom Geschichtsverein. Bild: p

Dreieich – Vor dem Buchschlager Bahnhofsgebäude mit der Gaststätte „Endstation“ steht seit wenigen Tagen ein besonderer Vermessungsstein. Mitglieder des örtlichen Geschichtsvereins und Grenzsteinobmann Wilhelm Ott setzten den Kopf eines sogenannten Eisenbahnsteins in die Anlage vor dem Bahnhof. Ein Schild mit QR-Code ermöglicht es, mehr über seine Geschichte zu erfahren. Die Main-Neckar-Bahn wurde 1838 von einem privaten Konsortium geplant. Die ersten Arbeiten bestanden darin, die Strecke zu vermessen und mit speziellen Steinen zu markieren, von denen einige noch heute entlang der Gleise zu finden sind. Der nun gesetzte Stein stand ursprünglich circa 750 Meter südlich vom jetzigen Standort. Eine Bürgerin entdeckte und sicherte ihn, wie Wilhelm Ott erklärt.
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Das Ornament auf dem Stein stellt ein „E“ in Frakturschrift dar, das wahrscheinlich für „Eisenbahn“ steht. Gleichartige Steine wurde in Bad Vilbel und in Arheilgen gefunden.

Der Markierungsstein erinnert an die Anfänge des Eisenbahnbaus im Rhein-Main-Gebiet, als es hier an der 1848 eröffneten Bahnlinie noch keine Haltestelle gab. Der Bahnhof mit der Bezeichnung „Sprendlingen“ wurde erst 1879 erbaut. Nach der Gründung Buchschlags erhielt die Station 1906 den Namen „Sprendlingen-Buchschlag“. Erst 1928 wurde sie in „Buchschlag-Sprendlingen“ umbenannt. Mit dem Bau der S-Bahn und der Modernisierung der Dreieichbahn trägt der Haltepunkt seit 1996 die Bezeichnung „Dreieich-Buchschlag“. Das privatisierte Bahnhofsgebäude steht wie auch das Perrondach unter Denkmalschutz.

Isabel Schilling, Vorsitzende des Geschichtsvereins Buchschlag, freut sich über den neu gesetzten Eisenbahnstein: „Hier an prominenter Stelle, am Zugang zum Bahnhof und der Endstation steht jetzt für alle sichtbar ein Zeuge aus der Zeit, als es den Bahnhof und Buchschlag noch nicht gab. Wir danken der Finderin, dass mit ihrer Hilfe der Stein der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte.“  red