„Frühling uff de‘ Gass‘“ lockt viele Besucher zum Bummeln und Schlemmen nach Hausen „Nicht nur gucken, sondern auch kaufen“

Stöbern und mehr: Beim „Frühling uff de‘ Gass‘“ kommen kleine und große Besucher auf ihre Kosten. Bild: m

Obertshausen – So funktioniert Stadtmarketing: Es sind eben nicht allein kostspielige Werbekampagnen auf Hochglanz, die Aufmerksamkeit erzeugen. Dem Einzelhandel und den Dienstleistern vor Ort hilft die ungezwungene, gesellige offenbar mehr, potenzielle Kundinnen und Kunden ins Haus zu führen. Das zeigte der „Frühling uff de‘ Gass‘“, zu dem sich am Samstag Hunderte rund um den Freizeitpark trafen.

Der Himmel hing voller Geigen, jeden Moment könnte ein Schauer niederprasseln, vielleicht von der Gewalt wie am Donnerstag in den Nachbarstädten. Egal, Obertshausen ließ sich das nächste Großereignis nicht nehmen, pilgerte in Scharen über die Kreuzung der Schul- mit der Beethovenstraße. Fast zwei Dutzend Geschäfte und Vereine hatten sich mit vielfältigen Angeboten beteiligt.

Das waren sogar einige weniger als vor einem Jahr, informierte Holger Bischoff. Der Vorsitzende des Stadtmarketing-Vereins sprach aber für fast alle Stände und Läden, als er resümierte, dass die Beteiligten sehr zufrieden mit der Aktion seien. Ob frische Ideen, qualifizierte Beratung oder gesellige Plauderei – Unternehmer und Ehrenamtliche haben sich mächtig ins Zeug gelegt.

„Zehn Prozent auf alles, was lange Ärmel hat“, warb Silvie Vidak vom P3, dem Geschäft, das „Erste Hilfe bei akuter Modelust“ leistet. Ein Aufpäppeln hatte ihr Team am Abend nötig, „das Geschäft war schon seit 10 Uhr ständig voll“, berichtete die Inhaberin. Jeder Gast erhielt ein Glas Sekt, erlesene Weine hielt Gregor Bauer bereit. Der Versicherungskaufmann folgte einem weiteren Trend, den das Internet nicht bedienen kann. Er sei nicht mehr Agent einer Versicherung, sondern vermittle wie eine Suchmaschine zwischen rund 30 namhaften Unternehmen. Der Vorteil: Er informiere neutral und übernehme mit notwendigen Kontakten viele Dienste, die der Online-Kunde selbst erledigen müsse. Gute Geschäfte verzeichneten auch Uhren Thurner und der Büchertreff, weil die Leute „nicht nur gucken, sondern auch kaufen“, freute sich Buchhändlerin Anja Sauer.

Eine Augenweide eröffnete Beates Blumeneck und Blumen Bratfisch am Parkeingang gegenüber. „Aufgewachsen und gepflegt in Obertshausen“, die Parole galt nicht fürs Personal, sondern für heimische Gurken und zahlreiche Topfpflanzen. Die Jugendförderung brutzelte Deftiges, Profis bereiteten unter anderem Steaks und Gemüse im Pita-Mantel zu.

Auch die Getränkeauswahl war enorm, reichte von Limo über Bowle bis zu Spritz-Spezialitäten. Die Babbscher schminkten, „Luis hilft“ mit Infos, der Förderverein der Kita St. Thomas Morus verkaufte Gebäck. Und Gourmets genossen an einer langen Tafel mitten „uff de‘ Gass‘“.
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