Die Freunde der alten Landmaschinen kommen beim Kartoffelfest auf dem Acker selbstverständlich ebenfalls voll und ganz auf ihre Kosten. Die Traktorbesitzer haben ihre historischen und meist liebevoll restaurierten Schätze zur Feier des Tages für die Ausstellung poliert und stehen gerne für Fachsimpelei über ihre Sammelleidenschaft zur Verfügung. Bei aller Liebhaberei für die historischen Kraftprotze ist es nicht das erklärte Ziel der Schlepperfreunde, die Traktoren nur als Ausstellungsstücke in Scheunen zu stellen. Vielmehr sind die meisten Fahrzeuge trotz ihres historischen Wertes noch immer als Arbeitsgerät im Einsatz. Da gibt es praktische Modelle, die für landwirtschaftliche Aufgaben oder die Gartenarbeit genutzt werden. Aber natürlich sind auch in Götzenhain wahre Schmuckstücke zu finden, wie das alte Lanz-Modell mit Faltdach, das mehr wie ein schickes Oldtimer-Cabriolet aussieht.
Ein Sondermodell ist auch das Fahrzeug von Matthias Hochberger aus Götzenhain. Er zeigt bei der Ausstellung seinen schmucken Ford Farmtruck. Das Fahrzeug mit der markanten Oldtimer- Front und der mit Heusäcken und Kürbissen geschmückten Ladepritsche hatte seine Erstzulassung 1931 in Kanada. „Ich habe ihn bereits restauriert gekauft, aber ich schraube trotzdem noch ständig an ihm herum. Gerade habe ich mir ein Original- Kennzeichen aus Kanada schicken lassen“, erzählt der Götzenhainer von seiner Leidenschaft, die eigentlich vor allem alten Vespas gehört. Den vierrädrigen Oldtimer fährt er gerne zu Traktortreffen und Oldtimerausstellungen und nutzt die Pritsche durchaus auch ganz praktisch, wenn er etwas zu transportieren hat. Matthias Engler ist mehr als zufrieden mit dem Trubel am Rande des Feldes. Viele Familien sind bei schönstem Sommerwetter gekommen. Neben der Kartoffelernte steht bei den Kindern die Schlittenpartie auf den Wiesenwegen gezogen vom Traktor ganz hoch im Kurs. Engler, Sprecher der Götzenhainer Schlepperfreunde, bedankt sich ausdrücklich bei der Familie Sehring: „Ohne sie hätten wir das Fest in dieser Form gar nicht organisieren können. Wir hatten Hilfe und das ganze Fachwissen von Horst Sehring beim Einsähen des Kartoffelackers und sie beliefern uns auch mit den beliebten Würstchen“, sagt Engler.
njo
