Bremser-Prinzessinnen der vergangenen 40 Jahre treffen sich Royale Momente und berührende Begegnungen

Prinzessinnen-Treffen in Dreieich: Die Prinzen hatten ihre eigene Runde – besuchten ihre Hoheiten aber später. Prinzessin Norma (Mitte) und Prinz Florian (rechts hinter ihr) haben sich viele Geschichten angehört, bevor sie ihre eigenen erleben. Bild: Jost

Dreieich – Sie haben die Krönchen entstaubt und schwelgen in Erinnerungen: Dreieichs Prinzessin Norma hat zum Bremser-Prinzessinnen-Treffen eingeladen – dem ersten in der Geschichte des Buchschlager Karnevalvereins. Gekommen sind zehn Hoheiten der vergangenen 40 Jahre.

Prinzessin Uschi I. war die erste Dreieicher Prinzessin überhaupt. Nach der Gebietsreform repräsentierte sie 1977/78 die ganze Stadt Dreieich. „Als ich im alten Rathaus auf dem Balkon stand und mir die Menge zujubelte, fühlte ich mich wie eine echte Prinzessin“, berichtet Uschi Ebert. Noch 20 Jahre später wurde sie mit „Prinzessin“ angesprochen. Hildegard Holzmann kam als Prinzessin 1987/88 besonders viel herum. Gemeinsam mit ihrem Mann Ingo, er war damals der Prinz, hat sie 152 Termine absolviert. Berthold Olschewsky, späterer Bürgermeister von Dreieich, gab seinerzeit den Hofnarr und erzählt: „Wir waren beim deutschen Prinzenempfang in Bonn und zweimal im Zweiten Deutschen Fernsehen. Welche Sendungen das waren, daran kann ich mich leider nicht mehr erinnern.“
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Ruth Hoffelner ging 1994/95 als Prinzessin in die Bremser-Geschichtsbücher ein, weil sie die Partnerschaft mit dem Verein für krebskranke Kinder initiierte. Während der Prinzen-Kampagnen wurden über viele Jahre hinweg Spenden gesammelt. Der Besuch bei den kranken Kindern berührt sie bis heute. Mit dem Verein verbindet auch Prinzessin Bianca (1998/99) den Höhepunkt ihrer Kampagne: „Bei der Eröffnung des Spendenkontos habe ich meinen Mann kennengelernt.“ Prinzessin Miriam I. (2006/07) erzählt, dass zwischen den vielen Veranstaltungen auch schon mal lustige Pannen passieren: „Ich hatte zwei Paar Schuhe zum Kleid – silberne und blaue. Bei einem Termin habe ich völlig übermüdet einen silbernen und einen blauen getragen. Das hätte wahrscheinlich niemand gemerkt, aber Prinz Marcus hat das Publikum darauf hingewiesen“, erzählt Miriam Streck. All die Aufmerksamkeit, die der Prinzessin in den närrischen Wochen zuteil wird, habe sie sehr genossen. „Ich war fast ein bisschen enttäuscht, als später niemand mehr aufstand, wenn ich den Saal betreten habe“, plaudert sie augenzwinkernd. Prinzessin Karin I. erzählt, dass ihr besonders die Besuche im Kindergarten Freude bereitet haben. „Die Kinder waren so aufgeregt und haben in einem unbeobachteten Moment versucht, mir die Diamanten vom Kleid zu klauen“, sagt Karin Forner lachend. Das Dreigestirn aus Prinzessin Antonia I., Philomena I. und Valeska I. sorgte 2014/15 als weibliches Trio für einen kleinen Skandal. „Beim SKV haben wir drei Prinzenrollen geschenkt bekommen. Wir brauchten besonders zu Beginn ein dickes Fell. Es gab Karnevalisten, die es als Traditionsbruch bezeichneten, als Prinzessinnen-Dreigestirn in die Kampagne zu gehen“, erinnert sich Antonia Ullrich. Dennoch bleiben die Wochen in Robe und Krone für die drei Prinzessinnen unvergessen.

Für Prinzessin Norma sind die Begegnungen mit den Tollitäten vergangener Tage ein Geschenk. Ohne Ausnahme raten ihr die Vorgängerinnen, die Zeit zu genießen. „Für mich ist es jetzt schon großartig“, ist Norma Ebert voller Vorfreude auf kommenden Wochen