Mühlheim droht erneute Stechmückenplage / Vorerst keine Bekämpfung möglich Angriff der Schnaken

Kleine Plagegeister: Aufgrund starker Vernässung in der Natur haben sich die Brutstätten unliebsamer Stechmücken bereits so weitläufig verteilt, dass eine gezielte Behandlung vom Boden aus keine Option darstellt. Bild: m

Mühlheim – Den meisten Menschen sind sie als lästige Plagegeister bekannt, die je nach Lage erst in den späten Abendstunden hervorkommen und mit ihrer penetranten Art das Potenzial haben, jeglichen Spaß im Freien binnen Sekunden zu beenden: Stechmücken. Auch in Mühlheim sind die summenden Blutsauger in Frühjahr und Sommer ein wiederkehrendes Problem, in diesem Jahr ist aufgrund der zuletzt starken Regenfälle und der damit einhergehenden Vernässung des Stadtwaldes ebenfalls erneut mit einer Plage durch die unliebsamen Insekten zu rechnen.

In der Vergangenheit konnte sich die Stadt dem Problem in der Regel dank gezielter Bekämpfung einzelner Brutstätten erwehren, doch diese Methode scheint angesichts der derzeitigen Situation kein adäquates Mittel mehr zu sein. „Unser bisheriges Werkzeug funktioniert dieses Jahr nicht“, stellt Erster Stadtrat Robert Ahrnt in einer Mitteilung seitens der Stadt klar. Grund dafür sei, dass sich die Brutstätten aufgrund des hohen Vernässungssgrades bereits großflächig verteilt und ausgedehnt hätten, was eine gezielte Bekämpfung vom Boden aus unmöglich macht. Das haben Untersuchungen der auf Stechmücken spezialisierten Fachfirma ICYBAC aus Speyer Ende vergangenen Monats gezeigt.

Demnach sind die Larven bereits auf der gesamten Überflutungsfläche verteilt, weshalb eine Behandlung, der vornehmlich vom Boden aus zugänglichen Bereiche, keinen spürbaren Erfolg bringen würde. Informationen aus dem Rathaus zufolge wäre zwar auch eine flächendeckende Bekämpfung aus der Luft via Helikopter möglich, allerdings sei dieser Schritt nicht nur mit höheren Kosten, sondern auch mit einer deutlich längeren und planungsintensiveren Vorbereitungsphase verbunden. „Ein kurzfristiger Einsatz, der laut den Spezialisten aufgrund der fortgeschrittenen Larvenentwicklung nötig wäre, stellt ebenfalls keine Option dar“, teilt die Stadt mit.

Erschwerend hinzu käme, dass der Helikopter den Wirkstoff lediglich über dem Stadtwald und nicht etwa den überschwemmten Wiesen hätte abwerfen dürfen, da sich diese mitunter in Privatbesitz befinden. Daher habe man sich aufseiten der Stadt dazu entschlossen, der Empfehlung der Fachfirma zu folgen und vorerst keine weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Plage zu unternehmen, heißt es.

„Wenn uns eine Fachfirma davon abrät, macht es keinen Sinn, Geld für Maßnahmen auszugeben, die am Ende mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts bewirken werden“, begründet Erster Stadtrat Robert Ahrnt die Entscheidung auf Nachfrage und ergänzt: „Sollten die kommenden Monate sehr trocken werden, erledigt sich das Problem von selbst. Kommt es allerdings auch den Sommer über zu häufigen Regenfällen, werden wir uns gemeinsam mit den Spezialisten erneut Gedanken über eine mögliche Bekämpfung machen müssen.“ Die Stadt bittet angesichts der derzeitigen Situation um Verständnis und rät den Bürgerinnen und Bürgern darüber hinaus, insbesondere im Vorfeld geplanter Ausflüge in den Stadtwald, entsprechende Eigenschutzmaßnahmen zu treffen.
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