Wo sich Goethe und Elvis eine Bühne teilen „Die Schwarze Elf“ begeistert mit ihrer Prunksitzung

Das schräge Comedy-Duo „Die Doppelte Dosis“ sprühte vor knisternder Erotik. Foto: sh

Fechenheim (sh) – Als nach den eröffnenden elf Paukenschlägen nicht die Korporationen des Karnevalvereins, sondern die Sternchengarde mit einem mitreißenden Tanz die Bühne eroberte, wusste das närrische Publikum, dass die Große Prunk- und Fremdensitzung der „Schwarzen Elf“ in vollem Gang war.

Viel Lob für die jungen Tänzerinnen gab es vom Sitzungspräsidenten Hannes Zimmermann, der im Anschluss an die Darbietung mit dem Elferrat auf der Bühne Platz nahm und durch das bunte Programm führte. Für die karnevalistische Live-Musik war die bewährte Sitzungskapelle „Countdown“ zuständig.

Udo Stalp brilliert als „Dr. Faust“

Zimmermann erteilte für den ersten Vortrag des Abends einem Kollegen das Wort: Udo Stalp, der Sitzungspräsident der „Fidelen Nassauer“ aus Heddernheim, brillierte als „Dr. Faust“ mit einem kritischen Rundumblick auf das Weltgeschehen, der mit treffenden Goethe-Zitaten gespickt war. Zimmermann hatte ein „literarisches Lerckerli“ versprochen und hielt Wort.

Der Beitrag der Damengarde war dann wiederum etwas für die Augen: Zu einem peppigen Klassik-Mix flogen insgesamt 22 Beine in die Höhe. Für Lachtränen sorgte das schräge Comedy-Duo „Die doppelte Dosis“. Friedhelm und Rolf, „eineiige Zwillinge von Geburt an“, versprühten knisternde Erotik – vor allem als der giftgrüne Anzug zur Musik aus der „tragbaren Discothek“ vom begnadeten Körper flog.

Noch mehr Körperbeherrschung gab es dann von zwei Solotänzerinnen: Lena Schwarz eroberte mit „Flashdance“ die Bühne und Isabell Mendes hatte sich mit der aufgepeppten Musik des Computerspiels „Tetris“ ein außergewöhnliches Stück vorgenommen. Sie bewies, dass die russischen Synthesizer-Klänge durchaus tanzbarer Stoff waren.

Oma Lenchen hat die Lacher auf ihrer Seite

Als „Oma Lenchen“, alias Ursula Steinbacher, danach mit der zusammengefalteten Offenbach Post in der einen und dem Gehstock in der anderen Hand von ihrem neuen Rollator erzählte, den sie aufmotzen lassen wolle, damit sie damit an der Kassenschlange besser drängeln und über die Autobahn brettern könne, waren ihr die Lacher sicher.

Nachdem während der Veranstaltung bekannt gegeben wurde, dass Hannes Zimmermann seit nunmehr 20 Jahren den Sitzungspräsidenten der „Schwarzen Elf“ gibt, ließ es sich Udo Stalp – diesmal nicht als Faust, sondern im Ornat der „Fidelen Nassauer“, nicht nehmen, seinem Präsidentenkollegen eine spontan gereimte Laudatio darzubringen. Respekt vor so viel Einfallsreichtum. Der Showtanz der Sternchengarde begeisterte nicht nur Zimmermann: Die jungen Tänzerinnen hatten sich als kleine, bunte Monster, die nachts unterm Bett hervorkommen, verkleidet. Ihnen machte das Herumspuken zur Musik sichtlich Spaß.

Hoheiten aus Frankfurt und Offenbach bringen weiteren Glanz in die Halle

Große Freude an ihrem Tanz hatte auch die Formation „Die Schnuckelcher“, die das Publikum auf eine Baustelle entführte, wo neben harter Arbeit mit Hammer und Presslufthammer auch eine zünftige Brotzeit mit Bier von einer Fechenheimer Privatbrauerei nicht fehlte. Majestätischer Glanz kam mit dem Frankfurter Prinzenpaar Patrick I. und Angie I. in die TSG-Halle und auch die Hoheiten aus Lederanien, also Offenbach, Christian I. und Svenja I. machten den Fechenheimer Jecken ihre Aufwartung.

Andreas Kraus lief mit seinem Vortrag wieder einmal zur Höchstform auf. Die Frau fürs Leben zu finden und die Hochzeit zu planen, war sein Thema. Angenehmerweise hatte das Ganze ein Happy End und vor allem Kraus’ Trinkspruch, der eine von Herzen kommende Liebeserklärung an seine Gattin war, hob sich wohltuend von den in der Fastnacht oft üblichen Zoten und Lästereien der Herren über ihre Ehefrauen ab. Danke dafür!

Hits wie „99 Luftballons“, „Hot Stuff“ und „Sternenhimmel“ brachte das Fanfaren Corps Bonames zu Gehör. Auf Spurensuche begab sich dann das frisch gegründete Männerballett „The Black Elevens". Die Jungs brachten als Geheimagenten regelrechte Akrobatik-Einlagen auf die Bühne. Nicht jede Hose hielt den teilweise kräftezehrenden Tanzfiguren stand, doch die „Black Elevens" bewahrten in jeder Situation die Fassung und verzückten vor allem das weibliche Publikum.

Nachdem der Erste Vorsitzende der „Schwarzen Elf“ Manfred Köhler seinen Sitzungspräsidenten noch einmal hochleben ließ und darauf hinwies, dass dieser mit seiner Gattin Christiane Zimmermann von 20 Jahren das Frankfurter Prinzenpaar gab, wurde es mit dem Showtanz der Damengarde noch märchenhafter. Das Ensmble brachte seine äußerst unterhaltsame Interpretation von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ auf die Bühne.

Elvis-Interpret Gerald Denis setzt den Schlussakkord

Den Schlussakkord durfte Elvis-Interpret Gerald Denis setzen. Er mobilisierte zu fortgeschrittener Stunde noch einmal alle Narren zum Mittanzen, während er selbst in GI-Uniform über die Tische marschierte und unvergessene Presley-Hits wie „Return to Sender“, „Teddy Bear“ und „In the Ghetto“ zum Besten gab. Bevor es dann in die Sektbar ging, waren noch einmal alle Akteure auf der Bühne zum großen Finale vereint.

Die „Schwarze Elf“ freut sich auf viele Besucher am kommenden Samstag, 25. Februar, um 11.11 Uhr beim Sturm auf die Mainkur und beim anschließenden Umzug in Maintal-Dörnigheim. Auch beim Frankfurter Fastnachtszug am kommenden Sonntag ist die „Schwarze Elf“ vertreten. Wer die Große Prunksitzung verpasst hat, kann sie am Fastnachtsdienstag, 28. Februar, beim Offenen Kanal Offenbach anschauen.

Die schönsten Schnappschüsse von der Prunksitzung sehen Sie in der großen Bildergalerie.

Kommentare

Schade das in diesem Bericht,

Schade das in diesem Bericht, die Black Elevens vollständig vergessen wurden.
Das neue Männerballett der Schwarzen Elf.
Und das, obwohl sie zum ersten Mal zusammen auf der Bühne standen und eine tolle Leistung dargeboten haben.
Super gemacht Jungs....

Männerballett Black Elevens

Ja, Sie haben vollkommen recht, die Passage über die klasse Darbietung der Black Elevens ist mir sozusagen durch die Lappen gegangen. Ich bitte um Entschuldigung. Der Onlinetext wurde dementsprechend aktualisiert.