TANDEMCLUB Silberne Sportehrennadel der Stadt für Johannes Bosten Vertrauen in den Vordermann

Stadtkämmerer Martin Wilhelm zeichnete Johannes Bosten aus. Mit dabei: Marion Müller, städtisches Sportamt. Bild: Stadt/Georg/p

Offenbach – Das Ehrenamt wird gerne auch als „Kitt für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft“ bezeichnet: ehrenamtliche Helfer bringen unterschiedlichste Fähigkeiten und Erfahrungen zum Wohle von Kindern, jungen Erwachsenen, Familien oder Senioren ein und sind zudem eine unverzichtbare Stütze für Vereine. Einer dieser Engagierten ist Johannes Bosten vom Tandemclub Offenbach für Blinde, Sehbehinderte und ihre Freunde, einer Vereinigung, die mit ihrem Angebot echte Teilhabe ermöglicht und Sehbehinderte in die sportliche Aktivität integriert.

Hier fährt je ein sehender Pilot mit einem blinden Co-Pilot gemeinsam Fahrrad. So ist auch Bosten der die Geschicke des Vereins von 2010 bis 2022 geleitet hat, seit mehr als 30 Jahren unter anderem mit seiner seheingeschränkten Frau unterwegs. Stadtkämmerer Martin Wilhelm, der Oberbürgermeister Felix Schwenke vertrat, zeichnete den ehemaligen Vorsitzenden während der Jahresversammlung des Vereins mit der silbernen Sportehrennadel der Stadt Offenbach für seine Verdienste im Sport aus.

„Mit der Auszeichnung von Johannes Bosten möchten wir dessen jahrelange, engagierte Arbeit für den Tandemclub würdigen. Mit seiner durchsetzungsstarken, aber dennoch sehr diplomatischen Art hat er den Verein mit zudem gemacht, was er heute ist: Der Tandemclub Offenbach ist ein leistungsstarker Verein, in dem das Miteinander doch anders als in anderen Vereinen gepflegt wird“, sagte Wilhelm. Das Tandemfahren basiere auf Vertrauen und zeige , wie eine Verbindung von sportlichen Leistungen für die uneingeschränkte Teilhabe behinderter Menschen am öffentlichen Leben möglich ist. Für seine Arbeit wurde der Verein bereits 2018 mit dem Ferdinand-Kallab-Preis der Stadt ausgezeichnet. Dieser Sozialpreis wird jährlich für besondere Leistungen im Bereich der Alten- und Behindertenarbeit und der Kinder- und Jugendhilfe verliehen.

Durch seine hohe Einsatzbereitschaft, seine guten Netzwerke und weitreichende Kontakte gewann der Verein zahlreiche Sponsoren und Unterstützer, die dessen weiteres Bestehen sichern. Wilhelm wünschte dem 77-jährigen Bosten weiterhin viele schöne Raderlebnisse zu zweit.
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Einige Mitglieder der

Bezirksgruppe des Blinden und Sehbehindertenbundes Hessen entdeckten das Tandem-Fahren für sich als geeigneten Ausdauersport. Sie fuhren privat mit eigenen Rädern und teilweise mit der „Weißen Speiche“ Frankfurt. Die Gründung eines eigenen Vereins lag auf der Hand und ergab sich im Mai 1989. 1994 folgte der Eintrag im Vereinsregister.