7. Diebacher Hof- und Gassenfest lockt mit vielen Vereinen und Aktionen Zwei Tage volles Programm

Wechsel beim Organisations-Duo des Diebacher Hof- und Gassenfestes: Friedel Maul (links) und Herbert Müller (rechts) übergeben die Aufgabe an Peter Kalmár (Zweiter von links) und Dieter Nentwig.

Erlensee – „Wir sind in unserem normalen Turnus drin, das Fest musste noch in keinem Jahr ausfallen“, freut sich Dieter Nentwig zum bevorstehenden Hof- und Gassenfest, das am Wochenende, 16. und 17. Juli, stattfindet. „Es ist das erste große Volksfest in Erlensee seit drei Jahren“, so Nentwig.

Er ist gemeinsam mit Peter Kalmár das neue Organisations-Duo, sie lösen Herbert Müller und Friedel Maul ab, die das beliebte Fest in den vergangenen knapp 20 Jahren auf die Beine gestellt haben. Das diesjährige Fest wird zwar nach altbewährtem Muster in der Langendiebacher Altstadt stattfinden, aber auf einige Neuerungen können sich die Gäste bereits jetzt freuen.

Seit 2004 findet das Hof- und Gassenfest alle drei Jahre statt, 2019 wurde es zum sechsten Mal gefeiert. Bei der siebten Auflage wird es erstmals ein kulturelles Begleitprogramm geben. Ermöglicht wird dies durch einen Zuschuss der Stadt, der auf einen Vorschlag der Grünen-Fraktion zurückgeht, der von der Stadtverordnetenversammlung mehrheitlich unterstützt worden ist. Und so zeigen an beiden Tagen viele Straßenkünstler zwischen der Freiherr-vom-Stein- und Ringstraße ihr buntes Repertoire. Gaukler und Stelzenläufer, Zauberei und Pantomime sowie ein Fahrradclown sollen dabei sein.

Rund 20 Vereine, Privatpersonen und Gewerbetreibende beteiligen sich am Fest. Einige Höfe, die früher immer dabei waren, fehlen in diesem Jahr. „Die haben keine Vereine gefunden, die das zusammen mit ihnen stemmen würden“, bedauert Kalmár. Der Grafik-Designer ist erst im vergangenen Jahr nach Erlensee gezogen und ist mit seinem Hof erstmals beim Hof- und Gassenfest dabei. Gerade als Neubürger wolle er sich in die Gemeinschaft einbringen, um das kulturelle und soziale Stadtleben zu bereichern, so der 45-Jährige.

Erst seit März laufen die Vorbereitungen auf vollen Touren. Denn es sei lange nicht klar gewesen, ob das Fest überhaupt stattfinden könnte, erzählt Herbert Müller. Er hat mit Friedel Maul, seinem Vereinskollegen von der Chorgemeinschaft Erlensee (CGE), das Fest bisher organisiert. Nun wollen die beiden rüstigen Rentner etwas kürzer treten. Immerhin ist Maul schon 83 und Müller 82 Jahre alt. Die Chorgemeinschaft ist beim Fest auf der Hofreite Bernges zu Gast und hat auch in diesem Jahr ein vielfältiges Programm rund um den Chorgesang zusammengestellt.

Drei neue Höfe sind in diesem Jahr dabei, der Hof Stahl/Kalmár, Hof Faust sowie der Hof Serdar (alle in der Bürgerstraße). Neu sei auch, dass Ladenbesitzer mitmachen, so Kalmár. „Wichtig war uns aber, dass die auch etwas Kulturelles oder Aktionen anbieten“, betont er. „Beim Hof- und Gassenfest ist man immer zusammengekommen, um zu reden und gesellig zusammen zu sein“, erinnert denn auch Friedel Maul.

Er behält die Historie des Festes im Blick, erinnert daran, dass die Ursprünge auf die erfolgreiche 775-Jahr-Feier Langendiebachs im Jahre 2001 zurückgehen. Daraufhin regte der damalige Pfarrer Rohnke an, ein solches Fest als Tradition fortzuführen. Dass viele Vereine die Arbeit mittlerweile nicht mehr stemmen können, merken auch die neuen Organisatoren Nentwig und Kalmár. Sie wollen perspektivisch wieder mehr Höfe und Vereine einbinden. „Eine größere Beteiligung wäre schön, Unsere Vision ist es, dass so viele Höfe mitmachen, dass es einen Rundgang über Bürgerstraße, Freiherr-von-Stein-Straße, Kirchplatz und Ringstraße gibt“, so Peter Kalmár.

Von Monica Bielesch