Neues Lohn-Limit fürs Dächer-Decken in Frankfurt Mindestens 15,60 Euro pro Gesellen-Stunde

Wer auf dem Dach arbeitet, bekommt fortan mehr Geld. Bild: p

Frankfurt (red) – Ganz oben arbeiten – mit abgesichertem Lohn nach unten: Ab sofort gilt für Dachdecker in Frankfurt ein neuer Mindestlohn. Darauf hat die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) hingewiesen. „Keiner, der als Geselle auf dem Dach arbeitet, darf mit weniger als 15,60 Euro pro Stunde nach Hause gehen. Bei ungelernten Arbeitskräften sind es 13,90 Euro“, sagt Bruno Walle. Der Bezirksvorsitzende der IG Bau Rhein-Main wertet den neuen Branchen-Mindestlohn für das Dachdeckerhandwerk als wichtige „Lohn-Haltelinie“ auf dem Dach: „Wer als Dachdecker lediglich den Branchen-Mindestlohn verdient, hat damit ab März auf einen Schlag rund 135 Euro mehr auf dem Konto – Ungelernte rund 101 Euro. Der faire Lohn fürs Dach sieht allerdings anders aus: Der Tariflohn liegt aktuell bei 21,12 Euro pro Stunde“, sagt Walle.

Die neue Lohnuntergrenze gelte für jeden Gesellen, der auf dem Dach arbeite. „Der Mindestlohn ist allgemein verbindlich“, sagt Bruno Walle. Dafür hätten sich die IG Bau und der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks starkgemacht, um dem Lohndumping auf dem Dach einen Riegel vorzuschieben. Anfang nächsten Jahres steige der Dach-Mindestlohn nochmals – dann auf glatte 16 Euro (14,35 Euro bei Nicht-Fachkräften) je Stunde.

Insgesamt gibt es in Frankfurt nach Angaben der Arbeitsagentur 42 Dachdeckerbetriebe mit rund 390 Beschäftigten. Mehr Infos zum Lohn auf dem Bau gibt es bei der IG Bau Rhein-Main unter Z 069 2426270 oder per Mail an frankfurt[at]igbau[dot]de.