Niederrad: Bildungszentrum EBL informiert Lehrkräfte über Ausbildung in Bauwirtschaft Pädagogen besuchen Lehrbaustelle

In dieser Werkhalle des Bildungszentrums EBL Frankfurt steht der Tiefbau im Fokus.

Niederrad (red) – Der Arbeitskreis Schulewirtschaft Rhein-Main-Taunus hat sich im Bildungszentrum EBL in Niederrad über die Ausbildungsmöglichkeiten in der hessischen Bauwirtschaft erkundigt. Matthias Gurth ist dort zuständig für die Berufsorientierung und Ausbildungsberatung. Er führte rund 20 Lehrkräfte aus Frankfurt, dem Main-Taunus- und Hochtaunuskreis durch die Werkhallen und den laufenden Ausbildungsbetrieb. Die Pädagogen konnten den Azubis nicht nur beim Pflastern, Mauern oder Wändeverputzen zusehen, sondern selbst auch mit Muskelkraft einen Steinheber ausprobieren.

Das Bildungszentrum EBL ist die größte Bildungseinrichtung der Bauwirtschaft in Hessen.

Mit seinen 40 Mitarbeitern deckt es die gesamte Bandbreite der Aus- und Weiterbildung der Branche ab. Das Spektrum reicht vom Tiefbau, Hochbau und Ausbau bis hin zum Bauzeichnen. In zwölf Werkhallen, zwölf modernen Lehrsälen und einem Konferenzraum werden das handwerkliche und theoretische Know-how vermittelt. Im Hochbau werden Maurer sowie Beton- und Stahlbauer ausgebildet. Zum Tiefbau zählen Straßenbauer, Rohrleitungsbauer und Kanalbauer. Im Ausbau sind Zimmerer, Trockenbaumonteure sowie Fliesen-, Platten- und Mosaikleger tätig.

„Die Zimmerei ist eine der anspruchsvollsten Aufgaben und die Königsdisziplin des Baus“, erklärte Gurth. Zimmerer kommen im Großschalenbau zum Einsatz. Sie bauen Dächer, Gauben, Treppen oder Fachwerk aus Holz. Mithilfe von zeichnerischen und rechnerischen Lösungen, besonders der Geometrie, fertigen sie Bauteile passgenau.

Sowohl Haupt- und Realschülern als auch Abiturienten stehen diese Berufe offen. Die Ausbildung erfolgt entweder in drei Jahren zum Gesellen oder in zwei Jahren zum Facharbeiter. Es gibt zahlreiche Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten, etwa als Vorarbeiter, Polier, Meister oder Bauleiter. „Die Baubranche ist sehr durchlässig. So kann ein Hauptschüler nach einer zweijährigen Ausbildung anschließend ein Jahr lang die Fachoberschule besuchen und danach an einer Fachhochschule studieren“, sagte Gurth. Die Voraussetzung für ein duales Studium der Fachrichtung Bauingenieurwesen ist die Fachhochschulreife oder das Abitur. Nach Studienabschluss kann man sofort als Bauleiter einsteigen.

„Die Bauwirtschaft sucht Nachwuchs auf allen Ebenen, vom Baufacharbeiter bis hin zu Führungskräften auf den Baustellen. Sie ist eine echte Zukunftsbranche“, resümierte der Ausbildungsberater. Mehrwöchige Aufenthalte im EBL sind ein verpflichtender Bestandteil der überbetrieblichen Ausbildung für die Azubis der Bauwirtschaft in Hessen. „Ihnen steht ein Gästehaus mit 152 Betten als Unterkunftsmöglichkeit auf unserem Gelände zur Verfügung“, berichtete Gurth. Beim „BauCamp“ können sich Jugendliche über die Ausbildungsberufe informieren. Es findet über den Sommer verteilt von Juni bis August wochenweise in kleinen Gruppen statt. Infos auf biw-bau.de.