Moskauer Schule kündigt Kooperation auf Traurige Zeit für Hola-Schüler

Eine Schülergruppe der Hohen Landesschule hatte 2018 die russische Hauptstadt besucht. Das Bild zeigt sie zusammen mit Moskauer Schülern vor der Basilius-Kathedrale auf dem Roten Platz. archiv

Hanau – Seit 2013 hat die Hohe Landesschule (Hola) einen Schüleraustausch mit einer Schule in Moskau unterhalten. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und der politischen Spannungen ist die Zusammenarbeit nun von russischer Seite beendet worden. Das berichtete Schulleiter Martin Göbler dem Publikum beim Schulkonzert, das im Zeichen der Ukraine stand.

Am Morgen hatte ihn das offizielle Schreiben erreicht, das in knappen Worten die Kooperation aufkündigt – ohne Angabe von Gründen, wie Göbler auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilt. „Es ist eine traurige Zeit“, sagt der Schulleiter, der es bedauert, dass die politische Situation auf dem Rücken junger Menschen ausgetragen wird.

Im Jahr 2013 war zum ersten Mal eine kleine Gruppe von Gymnasiasten aus Hanau zu Gast in der russischen Hauptstadt. Die Jugendlichen wohnten bei Gastfamilien in Moskau und besuchten auch die Schule Nummer 1222, mit der in den Folgejahren das Austauschprojekt fortgesetzt wurde. Die russische Schule hat Deutsch als Schwerpunkt und unterrichtet es als erste Fremdsprache. Zuletzt war 2019 vor der Corona-Pandemie eine Delegation aus Moskau zu Gast an der Hola.

Mit dem Austausch ist an der Hola auch das Schulfach Russisch wieder aufgelebt. Die Russisch-AG wird unabhängig von den Beziehungen zu Moskau aufrecht erhalten, betont Schulleiter Göbler. „Wir vermitteln die Kultur, wir kochen russisch.“

Auch wenn die Hola in der aktuellen Krisensituation keine Reise nach Russland in Erwägung gezogen hätte, so sei es sehr schade, dass die Moskauer Schule die Verbindung auf offiziellem Wege kappe. Göbler erwägt, nach Moskau zurückzuschreiben und zum Ausdruck zu bringen, „dass ich es auf politischer Ebene verstehe, aber auf menschlicher Ebene enttäuscht bin“. kd