Abends ist eine Stunde eher Schluss / Kostenersparnis Neue Öffnungszeiten in den Hanauer Freibädern

Auf los, geht’s los. Nur das Wetter muss noch mitspielen. Foto: beko

Hanau (red) – Neue Öffnungszeiten gelten in der bevorstehenden Hauptsaison für die beiden Hanauer Freibäder: Seit Montag und bis 10. September sind die Außenbecken im Heinrich-Fischer-Bad in der Innenstadt und im Lindenau-Bad Großauheim von 10 bis 20 Uhr zugänglich - und damit abends ein Stunde kürzer als bisher. Es soll aber Ausnahmen geben.

Und in den Frühstunden haben nur die Hallen offen, die Freibäder öffnen später. Grund sind Kosteneinsparungen. Der vergünstigte Abendtarif (2,50 statt 4,10 Euro für die Einzelkarte) gilt nun schon ab 17 Uhr und nicht erst von 18 Uhr an wie bisher. Und die Saisonkarten gelten von Anfang Mai bis Ende September insgesamt einen Monat länger; seither waren sie von Mitte Mai bis Mitte September gültig.

Mit der Tarifregelung „federn wir für die Badegäste die vormittags und abends abgeschmolzenen Öffnungszeiten im Freibad ab“, erklärt Stadtrat Axel Weiss-Thiel, Vorsitzender des Aufsichtsrats der städtischen Hanau Bäder GmbH. Er meint: „Mit zehn Stunden Öffnungszeiten wird unser Freibadangebot nicht wesentlich reduziert.“ Andere Freibäder hätten längst solche Öffnungszeiten, wie ein Vergleich zeige.

Die Öffnungszeiten der beiden Schwimmhallen bleiben von den neuen Zeiten für die Freibäder unberührt. Ausgenommen in dreiwöchigen, zeitlich versetzten Revisionszeiten sind sie montags bis freitags wie bisher von 6.30 Uhr an zugänglich und werden samstags und sonntags um 8 Uhr aufgeschlossen. „Damit haben auch die Frühschwimmer eine Alternative zum Außenbecken“, sagt Bäder-Geschäftsführer Uwe Weier. Denn die Freibäder öffnen erst um 10 Uhr; bisher hatten sie ebenfalls bereits ab 6.30 Uhr auf.

Statistiken der städtischen Bäder-Gesellschaft weisen draußen im Schnitt täglich 20 bis 25 Frühschwimmer pro Freibad aus; ebenso gering sei die Resonanz nach 20 Uhr, heißt es. „Unsere Güterabwägung hat ergeben, dass diese Zahlen in keinem Verhältnis zum Aufwand der Hanau Bäder GmbH stehen“, so Weiss-Thiel.

Geprüft werden soll, ob die beiden Freibäder in den Sommermonaten an Wochenenden mit hoher Besucherfrequenz schon um acht Uhr öffnen. „Das aber ist nur unter betriebswirtschaftlich vertretbaren Bedingungen möglich“, unterstreicht der Aufsichtsratschef. Und: Bei einer längeren Hitzewelle mit täglich mehr als 30 Grad will die Bädergesellschaft die Öffnungszeiten – als Ausnahme von der Regel – um eine Stunde bis 21 Uhr verlängern.

Um den Bestand der Bäder zu sichern, seien Einsparungen notwendig, betont Weiss-Thiel. Die reduzierten Öffnungszeiten in den beiden Freibädern brächten Einsparungen von rund 50 000 Euro pro Jahr für die defizitäre Bädergesellschaft, rechnet Weier vor. Auch in Zeiten knapper Kassen wolle man die Bäder als „wichtigen Teil der Daseinsvorsorge bewahren“, sagt Stadtrat Weiss-Thiel. Die Stadt wolle damit ihrer sozialen Verantwortung für Schulen, Sportvereine und Familien mit eher geringem Einkommen gerecht werden. In einer Zeit, in der Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen beklagt werde, sei Schwimmen im Schulunterricht oder in Vereinen „ungemein wichtig“. Man wolle dem Trend entgegenwirken, dass mangels Bäderangebot in Deutschland immer weniger Menschen schwimmen könnten. Von den neuen Öffnungszeiten der Freibäder ist der Schulsport nicht betroffen.