Massive Einsparungen angekündigt Elf Premieren für Opernfreunde

Freut sich auf das, was ansteht: Opern-Intendant Bernd Loebe mit den Ankündigungen für die neue Spielzeit der Oper Frankfurt.

Innenstadt (zmo) – Hinter den Freunden der Frankfurter Oper liegt eine recht lange Leidenszeit. Die Pandemie machte eben auch vor der Kultur nicht halt und so mussten sie lange warten, um fast uneingeschränkt wieder Opern besuchen zu können.

„Die finden jetzt wieder statt und mit elf Premieren wird der Normalbetrieb wieder zurückkehren“, sagte Intendant Bernd Loebe auf der Konferenz im Holzfoyer des Opernhauses. Einige dieser Premieren wurden aufgrund von Corona verschoben und können nun in der neuen Spielzeit aufgeführt werden. Die von der Stadt Frankfurt geforderten Sparmaßnahmen von einer Million Euro konnten somit erreicht werden.

In den vergangenen zwei Jahren konnten die Aufführungen nur von einer sehr begrenzten Anzahl an Zuschauern besucht werden. Durch diese Einschränkungen hatte das Haus 5000 der insgesamt 12.000 Abonnenten verloren. Zurückgewonnen werden, sollen sie damit, dass die Preise nicht erhöht werden. Individual-Gäste erwartet allerdings eine fünfprozentige Erhöhung.

„Ab 2023 dürfte über der Frankfurter Oper das Damoklesschwert schweben“, kündigte Bernd Loebe harte Zeiten an. „Die Oper soll dann drei Jahre hintereinander jährlich zehn Millionen Euro einsparen. Das ist nicht zu schaffen. Wenn die Politik hier nicht umdenkt, dann können wir den Laden schließen“, sagt Bernd Loebe, der sich sein 20. Jahr an der Frankfurter Oper sicher anders vorgestellt hat. Ähnliche Einsparungen werden voraussichtlich alle von der Stadt geförderten Kultureinrichtungen – etwa Alte Oper, Mousonturm, Schirn, freie Theater, Kunstvereine und Musikgruppen – treffen.

Hochkarätige Neuinszenierungen

Mit insgesamt elf Premieren (92 Vorstellungen) erwarten die Besucher dennoch ein hochkarätiges Programm. Nach der Neuinszenierung von Mozarts „Zauberflöte“ folgen Wagners „Meistersinger von Nürnberg“, Händels „Orlando“ und „Elektra“ von Richard Strauss. Im weiteren Programm kündigt der Intendant Kurt Weils „Der Zar läßt sich fotografieren“ an. Im Bockenheimer Depot erwartet den Besucher die Uraufführung „Blühen“ von Vito Zuraj und die Frankfurter Erstaufführung von Benjamin Britten „The Prodigal Son“

Auch kann sich der Opernfreund auf 14 Wiederaufnahmen freuen, die mit Rossinis „La Cenerentola“, beginnen und mit Puccinis „Tosca“, „Manon Lescaut“, „Madame Butterfly“, und „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck folgen. Natürlich darf Mozart im Gesamtprogramm nicht fehlen, sein „Don Giovanni“ wird mit insgesamt sechs Vorstellungen gezeigt.

„Wir können nur hoffen, dass Corona nicht wieder zurückkehrt und die Stadt – um ihren Haushalt finanzieren zu können –, nicht die Städtischen Bühnen opfert, deren Bedeutung für das Publikum, die Region und die kunstinteressierte Welt doch so wichtig ist“, sagte Bernd Loebe zum Abschluss der Konferenz.