Brücken bauen und Hürden beseitigen Integrationskommission stellt sich vor

Das Amt für Familie, Senioren und Soziales der Gemeinde mit dem stellvertretenden Amtsleiter Peter Rudolph (links) sowie Christel Stolle (Zweite von rechts) unterstützt Rose Puls, Vorsitzende der Integrationskommission (Mitte), Ahmet Bagci (rechts) sowie die stellvértretende Vorsitzende Tamara Sventizki. Bild: matthias grünewald

Rodenbach – „Wir wollen eine Brücke bauen zwischen Ausländern, Migranten und Rodenbacher Bürgern“, sagt Rose Puls, Vorsitzende der Rodenbacher Integrationskommission. Hinter dem sperrigen Namen verbirgt sich eine Institution, die als Vorläufer eines Ausländerbeirats gilt und Belange ausländischer Mitbürger in die Gemeindepolitik tragen will. „Für den Fall, dass kein Ausländerbeirat zustande kommt, schreibt das Land Hessen eine solche Einrichtung vor“, erklärt Peter Rudolph, stellvertretender Amtsleiter bei Amt für Familie, Senioren und Soziales in Rodenbach.

Das Gremium, das nun erstmals im Medientreff zusammenkam, wurde bereits 2021 ins Leben gerufen. Doch Corona habe die gemeinsame Arbeit erschwert, erklärt Rose Puls, die den Vorsitz von der zurückgetretenen Claudia Feit übernahm. „Hinzu kamen Schwierigkeiten in der Arbeit. Wir haben uns lange Zeit im Kreis gedreht.“ Doch das soll nun anders werden.

Gleichzeitig wurde deutlich, dass sich hinter dem Thema „Integration“ viele Fragezeichen verbergen. „Was ist Integration? Betrifft dies nur Flüchtlinge oder auch die bereits in Deutschland lebenden Ausländer?“, beschreibt Ahmet Bagci die Herausforderungen in der Arbeit der Kommission. Integration werde von Seiten der Ämter nicht genug gefördert, erklärte Bagci im Gespräch. Und Tamara Sventizki, die bereits 1991 nach Deutschland kam, ergänzte: „Ich habe damals nach einem Monat in Deutschland einen Sprachkurs bekommen. Heute warten die Leute mitunter ein ganzes Jahr darauf.“ Integration habe viel mit Sprachkompetenz zu tun, findet auch Rose Puls. Doch dazu brauche es auch Sprachgelegenheiten und Kontakt zur einheimischen Bevölkerung. Es sei schwer gewesen Kontakte zu knüpfen, erinnert sich Puls an ihre Anfangsjahre in Deutschland. Viele Kontakte seien über ihre Kinder, die einen Kindergarten besuchten, entstanden. Hier will die Integrationskommission anknüpfen, Kontakte herstellen und Gelegenheiten zum Austausch schaffen. Dies könne ein kulturelles Angebot sein, oder einfach nur zusammen kochen, ergänzte Bagci, der selbst Hobbykoch ist. „Beim Essen kommen viele Menschen zusammen, das verbindet.“ Dazu wurden aber auch Hürden für ausländische Mitbürger benannt, an deren Beseitigung das Gremium mitarbeiten will. Wo kann ich meine Dokumente übersetzen und anerkennen lassen? Wie funktionieren Bewerbungen in Deutschland?, sind nur zwei Themenfelder, die so ganz anders sind als in den meisten Herkunftsländern.

Ideen gibt es viele. Doch vor allem wolle das Rodenbacher Gremium zunächst daran arbeiten, in der Bevölkerung präsenter zu werden. „Ihr seid nicht bekannt“, gab Alice Stroh, Vertreterin eines vergleichbaren Gremiums in Freigericht zu bedenken. „Wir hatten mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen“, berichtet Stroh von den Erfahrungen in Freigericht. Auch dort habe es lange gedauert, bis erste Ergebnisse sichtbar wurden. Stroh ermutigte das Rodenbacher Pendant dazu, sich mehr auf Veranstaltungen zu zeigen und Ansprechpartner zu sein.

Ähnlich äußerte sich auch Peter Rudolph mit der Einladung, beim Rodenbacher Frühlingsfest am 26. Mai dabei zu sein. Ein Vorschlag, der dankbar aufgegriffen wurde.

Die Integrationskommission setzt sich für ein gleichberechtigtes Zusammenleben aller Menschen in Rodenbach ein und möchte den Dialog zwischen unterschiedlichen Interessengruppen fördern. Mitarbeit und Engagement seitens der Rodenbacher ist gewünscht. Wer sich engagieren möchte, ist eingeladen mit dem Gremium in Kontakt zu treten.

Fragen oder Anregungen sowie weitere Informationen können per E-Mail an Integrationskommission-Rodenbach[at]rodenbach[dot]de erfragt werden.
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