Musica querbeet präsentiert zum 25. Mal „Rebensaft & Ohrenschmaus“ Musikalisches Erfolgsrezept

Bereits zum 25. Mal lud der Frauenchor Musica querbeet des Volkschors Germania Obertshausen zu „Rebensaft & Ohrenschmaus“ ein. Die Waldkirche war auch diesmal nahezu bis auf den letzten Platz gefüllt. Bild: m

Obertshausen – Von Paradies, Freiheit und Wundern ist in einem Gotteshaus naturgemäß häufig die Rede. Doch einmal im Jahr ändert sich der Klang, dann singen der Frauenchor Musica querbeet des Volkschors Germania Obertshausen und seine Gäste von der „Wonderful World“, verbinden in der evangelischen Waldkirche und im angeschlossenen Gemeindehaus „Rebensaft & Ohrenschmaus“.

Kaum zu glauben aber wahr, musste sich Dagmar Kreis, die Vorsitzende der Gastgeber, selbst vergegenwärtigen: Das 25. Konzert der Damen steht bevor. 2008 starteten sie mit ihrem Konzept im Karl-Mayer-Haus, das sich trotz der heimeligen Atmosphäre allerdings bald als ungeeignet erwies. Der Versammlungsraum im Erdgeschoss des Werkstattmuseums war rasch zu klein und oft überfüllt.

Also zogen die Sängerinnen 2017 in die Räume der evangelischen Kirchengemeinde – eine Entscheidung, die ihnen bis heute zum Erfolg gereicht. Längst sind auch dort die Reihen voll besetzt, der „Living Room“ bietet dazu in der Pause reichlich Gelegenheit, alten Bekannten zu begegnen und neue Kontakte zu knüpfen. Denn die Geselligkeit bei Wein und Brezel ist Teil des Programms.

Das eröffnete Musica querbeet mit einem wohlklingenden „Herzlich willkommen“ vom Kinderlieder-Komponist Klaus Heizmann. Das schwermütige „Conquest Of Paradise“ von Vangelis mit dem Text in einer Fantasiesprache gehört schon lange zum Repertoire der Obertshausenerinnen, auch die „Freiheit in meiner Sprache“, ein Werk des Filmmusik-Schreibers Ennio Morricone, das die Sängerin Milva populär gemacht hat.

Ein passendes Arrangement ermöglicht es den Frauen, „What A Wonderful World“ zu übernehmen, das Musikfreunde eher mit der tief grummelnden Stimme des Louis Armstrong verbinden. Mit entsprechenden Adaptionen vermittelte Musikdirektor Damian H. Siegmund dem Ensemble auch „Arcobaleno“ von Heinz Gietz und Azzurro von Paolo Conte, das Adriano Celentano bekannt gemacht hat.

Chorleiter Siegmund dirigierte im zweiten Teil ein Werk aus dem Musical „My Fair Lady“ und Mary Poppins‘ „Chim chim Cher-ee“. Große Erinnerung weckten die Gastgeberinnen auch mit Gilbert Becauds philosophischer Frage, „Was ist so schön an der Liebe“ und seiner Hymne über die Pariser Prachtstraße, „Aux Champs-Elysees“.

Eine flotte Ergänzung gewann der Nachmittag durch den Gesangsverein Polyhymnia Offenbach-Bieber mit Leiterin Alexandra Franz. Der gemischte Chor begeisterte mit Hits von den Bangles, Pink und Nena, die „Wunder geschehen“ ließ, sowie mit schwungvollen geistlichen Liedern.

Pfarrerin Kornelia Kachunga trug mit Eugen Haberstroh an der Gitarre ein eigens Werk vor: „Ich tauch ein“ in Gottes „Gnadenmeer“ und in seine Liebe.

Der Hausener Oskar Mürell begleitet Rebensaft und Ohrenschmaus seit Anbeginn, mit skurrilen Versen, diesmal ganz tierisch mit „Fink und Frosch“, „inneren Werten“ eines Kängurus, einem arroganten Schwan und der „Seniorenpubertät“. Wie passend, das Konzert mit der Erkenntnis „Ein schöner Tag“ abzuschließen.

Von Michael Prochnow