Eintägiger Workshop mit Peter Hamburger bildete den Auftakt Interaktiver Gospeltag für Projektchor

Die rund 60 Teilnehmer haben ihre Stimme beim eintägigen Gospelworkshop in der evangelischen Kirche ausprobiert. Bild: ulrike pongratz

Rodenbach – „Man hört und singt. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich“, sagt Peter Hamburger zum einfachen und schnellen Einstieg in einen Gospelchor.

Der Fachbereichsleiter Popularmusik der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck (EKKW) war aus Kassel nach Langenselbold gekommen, um dort zusammen mit Bezirkskantorin Rike Alpermann-Wolf den außergewöhnlichen eintägigen Gospelchor-Workshop zu leiten. Notenkenntnisse oder Erfahrung brauchten die Teilnehmer nicht mitzubringen, lediglich Zuhören und Spaß am Singen waren gefragt.

Etwa die Hälfte der 60 Teilnehmer gospelte zum ersten Mal, die andere Hälfte hatte Erfahrung im Chorgesang oder war bereits Mitglied in einem Gospelchor. Doch das spielte an diesem Tag keine Rolle. Wer Lust hatte, seine Singstimme auszuprobieren oder besser werden wollte, war herzlich willkommen.

Ohne Noten, lediglich mit einem Textblatt in der Hand, lernten die Sängerinnen und Sänger, wie schnell man dreistimmig singen kann. Sechs neue Stücke wurden an einem Tag geprobt und einstudiert. Zum Abschluss des intensiven Gospel-Events gestalteten die Sängerinnen und Sänger einen mitreißenden Gottesdienst mit modernen Gospels. Lektor Willi Amend zeigte sich begeistert. Er dankte den Sängerinnen und Sängern für Einsatz und Geduld und allen, die sich Zeit genommen hätten, Gospelmusik zu erleben.

Nicht nur Amend, auch die Gottesdienstbesucher ließen sich von der schwungvollen Musik aufheitern und von der Kraft und dem Spirit der Gospelmusik mitnehmen. Instrumental begleitet wurde der Gospelchor von Christian Kauffeld (Percussion) und Florian Aul (Gitarre).

Eröffnet wurde der Gottesdienst mit dem Stück „Sing and pray“, eine Komposition von Bezirkskantorin Alpermann-Wolf, die – wie alle Lieder – mit Applaus bedacht wurde. Zum Stück „Come into the house of the Lord“ animierte Peter Hamburger alle Besucher, mitzusingen und zeigte damit einmal mehr, dass ein paar Textzeilen ohne Noten und zuhören ausreichen können, damit eine Gemeinde singt und swingt und klatscht. Mit dem älteren Song „Mary did you know“, den Peter Hamburger für den Gospelchor arrangiert hat, wurde es für einen Moment etwas ruhiger und ein wenig besinnlich. Mit „Can you feel it“ und einem mehrstimmigen „Amen“ endete ein arbeitsintensiver und lehrreicher Workshop.

Es habe sehr viel Spaß gemacht, ziehen viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein positives Fazit. Viel Energie nehme man mit für die nächsten Wochen.

Auch wenn nicht alle Teilnehmer die Zeit finden werde, am Projektchor mitzuwirken, sind Fachbereichsleiter Peter Hamburger und Bezirkskantorin Rike Alpermann-Wolf sehr zufrieden mit der Auftaktveranstaltung. Hamburger ist zuversichtlich, dass dieses oder ähnliche Angebote wieder stattfinden können. Die Landeskirche werde den Bereich „Popularmusik“ weiter ausbauen und durch hauptamtliche Kirchenmusiker stärken, so der Fachbereichsleiter, der seit 1997 in der EKKW tätig ist und bald Unterstützung durch weitere Kolleginnen und Kollegen erfahren wird.

Auch für Alpermann-Wolf ist das Konzept, Menschen anzusprechen, die sich nicht langfristig an einen Chor binden können oder wollen, ein erfolgreicher Schritt. „Ich will die Gospelchor-Arbeit künftig projektbezogen gestalten“, sagt sie. Der Workshop war eine gelungene Auftaktveranstaltung.

Geprobt wird immer donnerstags ab 20 Uhr im Jochen-Klepper-Haus in Langenselbold. Geübte und ungeübte Singstimmen, Frauen und Männer jeden Alters sind herzlich willkommen, einzusteigen und mitzusingen. Das Projekt dauert einige Wochen und schließt mit einer besonderen Veranstaltung ab.
 upo