Die Kleinmarkthalle feiert vor der anstehenden Sanierung 70. Geburtstag Große Party und ein Krimi

Norbert Rojan vom Hessenshop gehört dem Organisationsteam zur Geburtstagsfeier der Kleinmarkthalle am 8. Juni an – und er hat einen Krimi geschrieben, der sich rund um die Kleinmarkthalle dreht. Bild: -

Innenstadt (iz) – Die Kleinmarkthalle ist ein Ort, der die Sinne anspricht. Die bunten Blumen, das Obst und Gemüse leuchten allen Farben, es riecht nach Gewürzen, Fleischwurst, Fisch und Käse. Auf der Galerie sitzen Gäste bei einem Kaffee, andere bei einem Glas Wein und schlürfen Austern und schauen dem Treiben im Erdgeschoss zu. In der Halle zwischen Hasengasse und Liebfrauenberg findet der Kunde auf rund 1200 Quadratmetern alles, was er benötigt. „Die Kleinmarkthalle ist einzigartig in Frankfurt und Deutschland“, sagt Norbert Rojan vom Hessenshop, der im Organisationsteam für die Geburtstagsfeier der Kleinmarkthalle am 8. Juni ist.

Denn die Kleinmarkthalle feiert in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag. 60 Händler aus mehr als 20 Nationen haben dort ihre Stände, sie erzeugen durch ihre individuelle Standgestaltung eine ganz eigene Atmosphäre. „Die Kundschaft ist bunt gemischt und vielfältig. Die Stände bieten von der Fleischwurst bis zum Trüffel und vom Apfelwein bis zum Grand Cru alles, was das Herz begehrt“, beschreibt Rojan. „Die Händler sind wie eine große Familie. Es gibt Reibereien, aber auch tiefe Freundschaften“, erzählt der Hessenshopbetreiber. Neben der regulären Kundschaft lockt der Markt viele Touristen an.

Dabei gab es vor mehr als 20 Jahren Diskussionen um eine Sanierung mit möglichem Abriss und die Verlagerung der 1954 gebauten Halle an einen anderen Standort. Doch Proteste von allen Seiten führten dazu, dass das Gebäude seit 2000 unter Denkmalschutz steht. „Nur saniert wurde es nicht. Und das steht im kommenden Frühjahr nun an“, berichtet Rojan, der unter dem Pseudonym Jakob Stein den Krimi „Doppelmord à la carte“ geschrieben hat, der rund um die Kleinmarkthalle spielt. Zum 70. Geburtstag hat er das Werk, das er zum 60. geschrieben hat, neu in Szene gesetzt. Das Cover hat Martin Schütto fotografiert, der am 8. Juni eine Fotoausstellung rund um die Kleinmarkthalle vor Ort zeigt.

Die Interessengemeinschaft Kleinmarkthalle, der rund drei Viertel der Händler angehören, stellen gemeinsam mit dem Management für Markt und Hafen (HFM), das die Kleinmarkthalle betreibt, sowie dem Stadtmarketing Frankfurt ein umfangreiches Programm die Geburtstagsgäste auf die Beine. „Wir haben eine große Tombola, als Preise warten unter anderem Gutscheine und vollgepackte Präsentkörbe“, erzählt er. Das Los kostet einen Euro, der Erlös geht an die Tafel, moderiert wird das Ganze von Frankfurt-Legende Bäppi La Belle. „Es gibt ein Kinderprogramm, Livemusik, ein Zauberer Verkostungen und Workshops“, zählt Rojan auf. Start ist um zehn Uhr, das Programm beginnt ab zwölf und dauert bis 18 Uhr.

Die erste Einschränkung durch Sanierung gibt es bereits: Seit zwei Jahren finden schon Arbeiten an den Sanitärräumen statt. Container vor dem Gebäude dienen derzeit als Ersatz. „Voraussichtlich Anfang 2025 sollen die eigentlichen Arbeiten losgehen. Die Kühlungen aus dem Keller kommen draußen auf den Parkplatz. Die 70 Parkplätze ringsum fallen durch die Baustelle komplett weg“, sagt Rojan. Er betont, dass die Kleinmarkthalle während der ganzen Sanierungsarbeiten durchweg geöffnet bleibt: „Die Händler sind weiterhin für ihre Kundschaft da, auch wenn man mit Einschränkungen durch die Baustelle rechnen muss.“

Nach dem Keller ist das Dach dran. Auf Höhe der Galerie wird eine provisorische Decke eingezogen, damit das Dach abgenommen werden kann. „Aufgrund des Denkmalschutzes muss die Photovoltaikanlage ins Dach integriert werden“, berichtet er. Dann geht es Stück für Stück im Erdgeschoss weiter. Auf vier Jahre ist die grundlegende Sanierung angelegt. „Wenn man die Halle in einem Rutsch hätte sanieren wollen, wäre sie zwei Jahre komplett zu gewesen“, sagt Rojan. So ist es eine Operation am offenen Herzen, aber für die Händler, die auf ihre Kunden angewiesen sind, besser verträglich. 35 Millionen Euro soll das Ganze kosten. „Es wird Zeit, denn im Sommer wird es auf der Galerie ganz schön heiß“, stellt er klar. Elektrik, Kühlung, Heizungen, Leitungen, Dämmung und mehr werden erneuert. Jetzt steht aber in diesem Jahr erst einmal die große Feier im Fokus. Weitere Infos gibt es im Internet auf kleinmarkthalle.de.

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