Gabi Hessler-Stark und Dorothee Wirth erhalten Ehrenurkunde der Stadt Obertshausen Einsatz über Jahrzehnte

Auch Gabi Hessler-Stark erhielt eine Ehrenurkunde. Foto: m

Obertshausen (m) – Sie tragen ihren Sport im Herzen und über ihren Verein hinaus in die Stadt. Für ihren ehrenamtlichen Einsatz durch die Jahrzehnte besitzen Gabi Hessler-Stark und Dorothee Wirth jetzt die Ehrenurkunde der Stadt Obertshausen. Damit würdigt Bürgermeister a. D. Roger Winter im Rathaus Schubertstraße mit seiner letzten öffentlichen Amtshandlung zwei bekannte Übungsleiterinnen der Turngemeinde Obertshausen (TGO).

Die Auszeichnung sei „in Anerkennung langjährigen, ehrenamtlichen Engagements“ erfolgt, heißt es auf den Dokumenten. Beide Frauen haben „viele Trends mitgetragen und früh Verantwortung übernommen“, lobte der ausgeschiedene Rathauschef. Die Geehrten studierten Sport für ein Lehramt. Gabi Hessler-Stark zog im Alter von sechs Jahren nach Obertshausen, begann mit neun in der Leichtathletik-Mannschaft von Elly Wirth und schaffte es bis zu den Hessenmeisterschaften. Mit 14 leitete sie bereits Kinder- und Jugendgruppen in der TGO.

Ihre Spezialitäten seien Mehrkampf und Sprint, verriet sie, aber auch mit dem Schleuderball, einem Relikt aus den Zeiten von Turnvater Jahn, errang sie stolze Ergebnisse. Das aktive Mitglied erinnert sich noch gut an das Deutsche Turnfest 1987 in Berlin, für das sie und neun Kameradinnen ein Jahr lang für Flugtickets gespart hatten. „Wir kamen mit vielen wunderbaren, aber auch bedrückenden Eindrücken zurück“, berichtet sie. Danach hat sie fast jedes Turnfest mit seinen Seminaren, Theater- und Tanzveranstaltungen besucht. 2021 wollte sie dazu erneut in die Hauptstadt reisen.

Bis heute leitet die Pädagogin Frauengruppen und Lauftreffen mit Teilnehmerinnen zwischen 50 und 82 Jahren. Auch bei den gemeinsamen Wanderungen, den Kletter- und mehrtägige Radtouren sowie kulturellen Ausflügen seien enge Freundschaften entstanden, sagt sie.

„Beim Mondscheinlauf im Winter legen wir acht bis zehn Kilometer zurück, bei jedem Wetter“, erzählt sie von den Aktivitäten. Doch, „leider kommen keine jungen Leute nach.“

Sie selbst unterstützt ihren Verein seit vielen Jahren auch als Beisitzerin im Vorstand. Seit ihrem 18. Lebensjahr legt sie zudem das Deutsche Sportabzeichen ab. Gabi Hessler-Stark arbeitet hauptberuflich als Förderschullehrerin in der Erich-Kästner-Schule in Langen, ist verheiratet und hat eine Tochter. Sie liebt ferner Krimis, Romane und den Camping-Urlaub.

Dorothee Wirth stammt aus Marburg, wo sie Basketball spielte, Sport und Geographie studierte. Zum Referendariat wurde sie 1980 nach Offenbach geschickt, erhielt jedoch keine Anstellung. „Dort war mein erster Sport das Rudern“, das sie bald als Übungsleiterin trainierte. 1983 kam sie durch ihren Ehemann nach Obertshausen, gab Kurse in den Volkshochschulen Offenbach und Obertshausen. 1984 trat sie der TGO bei und turnte zunächst mit Kleinkindern.

1990 übernahm sie das Eltern-Kind-Turnen von Doris Keller und gründete eine integrative Gruppe mit praktisch bildbaren Mädchen und Jungen. Das Angebot löste sich jedoch bald wieder auf. „Eltern der normal entwickelten Kinder fürchteten, dass ihre Sprösslinge nicht genügend profitieren“, bedauert Dorothee Wirth. Jetzt unterweist sie zwei Gruppen Vier- bis Sechsjähriger und besucht regelmäßig Lehrgänge, die jedoch wegen der Pandemie abgesagt werden. Für die Turngemeinde sitzt die Pädagogin auch im Ältestenrat. Dorothee Wirth hat zwei Töchter und zwei Enkel. Sie liest ebenfalls Krimis und Zeitgeschichtliches und verreist gerne. „Bleiben sie weiter so aktiv“, rät Winter, Vorsitzender Thomas Zeiger lobt im Namen des TGO-Vorstands das unermüdliche Engagement der Damen.

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