Acht Freunde in der Pandemie

Acht Menschen wollen gemeinsam die beginnende Coronapandemie in der Bungalowkolonie ihres Gastgebers im Hudsonvalley, Upstate New York, aussitzen. Konflikte, Liebschaften, und bröckelnde Fassaden sind in Gary Shteyngarts „Landpartie“ zu erwarten. Zudem geht es um Identitätsfindung US-amerikanischer Einwanderer: Die Gastgeberfamilie ist russischer Abstammung, die Adoptivtochter chinesischer, die Gäste sind Koreaner und ein Inder, der (fast) namenlose divenhafte Schauspieler ist zur Hälfte Ire und ein Viertel Türke. Die kernige Südstaatlerin Dee stellt fest, die einzige „Weißbacke“ zu sein. Rassismus ist ein großes Thema, zudem geht es um die Nöte von Kunstschaffenden und darum, was dabei herauskommt, wenn man zulässt, dass eine App über das eigene Verliebtsein bestimmt. Sprachlich ist der Roman eine Wucht, allerdings ist die Geschichte arg mit Themen überfrachtet. sh

Gary Shteyngart, „Landpartie“, Penguin Verlag, 480 Seiten, ISBN: 978-3-328-60245-3, 25 Euro.