Internationaler Tag gegen Überdosierungen Drogentodesfälle durch Nasenspray vermeidbar

Heino Stöver befasst sich mit dem Thema Drogen an der UAS. Bild: UAS/p

Frankfurt (red) – Der „Internationale Tag gegen Überdosierungen“ am 31. August machte weltweit darauf aufmerksam, dass viele drogenkonsumbedingte Todesfälle durch fachgerechten Umgang damit vermeidbar wären. „Auch in Deutschland steigt die Zahl der verstorbenen Drogengebrauchenden seit zehn Jahren auf 1990 im vergangenen Jahr 2022“, sagt Heino Stöver, Professor an der UAS und Direktor des Instituts für Suchtforschung Frankfurt (ISFF). „Damit haben wir einen neuen traurigen Höhepunkt erreicht.“ Dabei gibt es laut Stöver nachweislich Möglichkeiten, Todesfälle aufgrund von Überdosierungen zu verhindern. Anlässlich des weltweiten Gedenktages macht der Suchtforscher erneut auf die Chancen von Naloxon-Nasenspray (Take-Home-Naloxon) aufmerksam.

„Die meisten Überdosierungen stehen im Zusammenhang mit dem Konsum von Opioiden, wie Heroin“, sagt Simon Fleißner, Projektkoordinator des Bundesmodellprojektes NALtrain sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter am ISFF. „Das Gegenmittel Naloxon in den Händen der Konsumentinnen und Konsumenten könnte Leben retten.“ Bisher bleibt Take-Home-Naloxon in Deutschland hinter seinem Potenzial zurück. „Es sollten noch mehr Konsumierende geschult werden, wie sie im Drogennotfall handeln können.