Primus-Linie: Familienunternehmen behauptet sich auf dem Main Positive Bilanz gezogen

Bauchredner Tim Becker ist mit seinen Figuren wieder mit an Bord. Hier präsentiert er gerade seinen Freund, die Ratte.

Frankfurt (jf) – „Wir haben mit Freude festgestellt, dass unsere Passagiere nach zwei schwierigen Corona-Jahren zurückkommen“, stellt Marie Nauheimer fest. Mit ihrem Vater Anton Nauheimer führt sie die Geschäfte des 1880 gegründeten Schifffahrtsunternehmens in fünfter Generation: Zwar hatte die Primus-Linie bis zum Frühjahr noch mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen; Charterfahrten fanden bis Mitte April kaum statt, selbst die Fahrplantouren waren schwach gebucht. Das sommerliche Niedrigwasser auf dem Rhein machte auch dem Traditionsunternehmen zu schaffen: „Unsere fünf Schiffe haben einen Tiefgang von 1,10 Meter bis 1,30 Meter. Die Rhein-Fahrrinne ist mit 1,90 Meter nicht das Problem. Es sind die Anlegestellen, die nicht nutzbar waren“, erklärt Marie Nauheimer.

Trotzdem fällt das Saisonergebnis positiv aus: Rund 300.000 Fahrgäste waren mit den Primus-Schiffen unterwegs. Das entspricht fast wieder dem Niveau von 2019. Beinahe die Hälfte des Umsatzes wurde mit Rund- und Tagesfahrten erzielt, Event- und Abendfahrten haben einen Anteil von 15 Prozent, Charterfahrten von 27 Prozent am Gesamtumsatz. Besonders beliebt waren die Skylight-Tour, das Riversight-Dinner und das Märchenfrühstück.

„Von null wieder auf hundert zu kommen, war eine Herausforderung. Fehlende Fachkräfte in der Gastronomie, aber auch im technischen Bereich zwangen uns, nach neuen Wegen zu suchen“, berichtet Nauheimer. So wird die Primus-Linie 2023 selbst Binnenschiffer ausbilden.

Noch in diesem Jahr steht zum zweiten Mal „Winterzauber auf dem Main“ auf dem Programm. Tim Becker, einer der bekanntesten Bauchredner, war bereits 2017 zu Gast an Bord und ist mit seinen bezaubernden Puppen erneut beim „Winterzauber“ dabei. Zwei Showteile und ein Drei-Gänge-Menü werden an acht Terminen zwischen dem 25. November und dem 17. Dezember angeboten. Traditionell gibt es die Silvesterfahrt, das Krimi-Schiff bietet fünf unterschiedliche aufregende Abende, das „Märchenhafte Familienfrühstück“ kümmert sich neu um „Die faulste Katze der Welt“.

Trotz 100.000 Euro an Mehrkosten für den Diesel und Lohnerhöhungen blickt Marie Nauheimer zuversichtlich in die Zukunft: „Personenschifffahrt wird es immer geben.“

Ob die Primus-Linie weiterhin mit Verbrennungsmotoren unterwegs sein wird oder aber vielleicht Wasserstoff ein künftiges Schiff antreiben wird, bleibt abzuwarten. Viel hängt von den Rahmenbedingungen ab: „Leider können die Schiffe nicht umgerüstet werden, neue Technologien sind also nur bei einem Neubau einsetzbar“, weiß die Fachfrau. Doch die Pläne für ein neues Schiff liegen beim derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld erst einmal auf Eis. „Unsere fünf Schiffe sind gerade die richtige Größe für uns“, bekräftigte die Geschäftsführerin.

Die Primus-Linie ist das modernste und größte Schifffahrtsunternehmen in Hessen – und ziemlich beliebt bei den Frankfurtern und ihren Gästen. Infos, Programm und Tickets gibt es online auf primus-linie.de.