Santiano nehmen Publikum mit auf eine Schiffsreise durch Raum und Zeit Segel hoch und volle Kraft voraus!

Auf nach Doggerland: Santiano bringen die Besucher zum Schwelgen, Singen und Tanzen. Bild: Simon Volz/p

Westend (jdr) – Mit auf eine Reise durch rauhe Winde, ferne Welten und stürmische Gezeiten und nicht zuletzt „auf nach Doggerland“ hat die norddeutsche Band Santiano ihr Publikum am Dienstagabend in der Festhalle genommen. „Es gibt nur Wasser überall“ singen Axel Stosberg, Hans-Timm Hinrichsen und Björn Both – und schwelgen mit ihren Kollegen Peter David Sage und Andreas Fahnert auch mit „Santiano“, in ihrer Liebe zu den Fluten auf See. Die Musiker berichten musikalisch mit voller Kraft voraus von Abenteuern auf dem Meer, in aller Welt und träumen vom unsterblich sein. Feuerfontänen! Es geht um Rum, Tanz, Legenden und Sagen.

Das Publikum geht als „Kinder des Kolumbus“ und „Wenn die Kälte kommt“ auf Expedition durch Feuer und Eis. Auch Meutereien, Whiskey und ganz viel Spaß spiegeln die Liebe am Leben in diesem Konzert aus Shanty Rock und englischem Folk wieder. Santiano begeistern das Publikum; kaum jemand kann bei dieser magischen Musik mit Akkordeon und Tamburin, Geige und Dudelsack auf seinem Stuhl sitzen bleiben. Die Tanzwut ist grenzenlos unter „Deck“ der Santiano in Frankfurt!

Durch Raum und Zeit segeln die Anwesenden mit der Band, im Ozean, um die ganze Welt und „alles stinkt nach Mann“. Dabei macht sich Both für die Seenotrettung stark, denn die Musiker sind Botschafter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Ein Anliegen ist ihnen auch, auf die Seevermüllung hinzuweisen und dass Plastik nicht immer notwendig ist. „Wir können nicht ändern, was bisher passiert ist, aber wir sollten es jetzt besser machen!“ Es folgt „Der Blaue Planet“. Bedächtige Stille und Ehrerbietung.

Die Flensburger romantisieren die Seefahrt mit all ihren Abenteuern, sodass es einfach nur Spaß macht, mit zu grölen, den Körper hin und her zu wiegen und in eine andere Welt einzutauchen. Sie singen auf dem Konzert von Freiheit und Leben – und, dass am Ende alles wieder gut wird. Aber wenn es dann irgendwann schließlich auf die Heimreise geht, sagt Both, erklingen die Lieder nicht mehr in Moll, sondern in Dur: „Denn, was will man denn da? Und die Antwort ist einfach: Ankommen!“ Das Lied ist zum Ende des Konzerts hin – bei aller Liebe zum Ozean – ein Lobgesang auf die Heimat. Both: „Manchmal muss man weg, um nach Jahren in der Ferne zu verstehen, dass sich der Wind gedreht hat und wie schön es zuhause ist.“

Die Erinnerungen an all das werden schließlich bleiben – besonders wenn ein alter Mann am Tresen „Seine Geschichte“ erzählt. Denn Geschichten bleiben: „Wenn sie gut sind!“, sagt Both. Irgendwann geht es ja dann auch wieder los. Ahoi!