Das Mehrgenerationenhaus Frankfurt Gallus als Helfer in der Pandemie Wichtiger Sozialraum-Akteur

Beim Tag der Nachbarn, Mai 2021. Foto: Kristin Friedrich/p

Gallus (red) – Auch im zweiten Pandemiejahr war die Arbeit im Mehrgenerationenhaus Gallus geprägt von Flexibilität und einer konsequenten Ausrichtung an den aktuellen Bedürfnissen der Menschen im Sozialraum. Das Mehrgenerationenhaus in der ehemaligen Braun-Fabrik ist seit 2007 eine zentrale Anlaufstelle für alle Generationen im Stadtteil und ein Ort der Begegnung. Digitale Räume können Orte der Begegnung nicht ersetzen. Daher versuchte das Mehrgenerationenhaus weiterhin aktiv ein lebendiges Miteinander zu gestalten. Die im Stadtteil verorteten Angebote rangieren von Frühen Hilfen und Familienbildung zu Nachhaltigkeit, Gesundheit, Engagement und „Community Building“ bis hin zur Erwachsenenbildung und Formaten für ältere Menschen. Besonders der Bedarf nach Beratung in unterschiedlichster Form ist ungebrochen hoch. Das Beratungskiosk an der Schneidhainer Straße steht den Menschen mit Rat und Tipps mehrfach wöchentlich zu unterschiedlichen Themen wie Sozialberatung, Formularsprechstunde und Arbeitsmarktberatung zur Verfügung, insbesondere die Nachfrage nach muttersprachlicher Beratung auf Arabisch, Bulgarisch oder BKS war enorm. Auch die sozialräumlichen Aktivitä-ten wurden regelmäßig ins Freie verlegt. Beim Weltfrauentag und am „Tag der Nachbar:innen“ wurden die Wünsche und Bedarfe vor der Einrichtung gesammelt und aktiv mit den Nachbarn ins Gespräch gegangen. Vor allem der Gallus Garten und sein Ableger an der Frankenallee Gallus Garten II behaupteten sich als wichtige Begegnungsorte und förderten dabei Umweltgerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung. Die Ausstellung „Verantwortung steht dir am besten!“ vor dem neuen Familienzentrum ist ein niedrigschwelliges Infoangebot zu Konsum und Nachhaltigkeit.

Die Musik-Kita war für die Kinder ein verlässlicher Bestandteil in Bezug auf die Förderung der kindlichen Entwicklung und die Unterstützung der Familien. Dennoch waren viele Familien besonders herausgefordert durch Homeschooling, -office oder Arbeitsplatzängste und enge Wohnverhältnisse. Der Bereich Hilfen zur Erziehung, der ein Leistungsbereich der Kinder- und Jugendhilfe ist, unterstützte kontinuierlich mit Hausbesuchen, bei Spaziergängen oder in digitaler Form. Ein erhöhter Unterstützungsbedarf zeichnet sich jedoch bei den Lernhilfen ab, denn aufgrund von Homeschooling können einige Kinder den schulischen Ansprüchen durch fehlendes technisches Equipment nicht gerecht werden, die Defizite zeigen sich nun. Hier kommt das pädagogische und technische Know-how der Kollegen zum Tragen. In der offenen Kinder- und Jugendarbeit unterstützen die Pädagogen beim Ausdrucken von Schulaufgaben als auch durch Videokonferenzen bei Lernschwierigkeiten. Vor allem die Ferienprogramme waren bei den Familien sehr gefragt, die je nach Pandemielage in Kleingruppen oder als Tandemversion angeboten wurden.

Im November wurde das Familienzentrum eröffnet und steht mit seinen Angeboten und Räumen werdenden Eltern und Familien, Jugendlichen, Senioren, Paaren und Alleinstehenden offen. Ferner ist Bewegung ein essenzieller Baustein in der Gesundheitsförderung, etwa mit dem Projekt „Gallus bleibt Aktiv“. Weitere Infos zum Programm gibt es online auf kiz-gallus.de.