Ausschuss informiert sich über aktuellen Stand der Verkehrsanträge „Kölner Teller“ in Friedhofsnähe

„Kölner Teller“ sollen die Geschwindigkeit der Fahrzeuge in Friedhofsnähe in Hüttengesäß mindern. Symbolfoto: PM Bild: -

Ronneburg – Inhaltlich startete die Sitzung des Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschusses der Gemeinde Ronneburg mit einer sehr ausführlichen Vorstellung eines kommunalen Wasserkonzepts durch den technischen Leiter der Stadtwerke Gelnhausen, Thomas Schlegel. Hintergrund sei die geringen Niederschläge, die seit 2000 vor allem in der Vegetationsperiode zu beobachten waren und damit verbunden die Frage, wie sich die Kommune auf diese Situation künftig einstellen könne. Ein integriertes Wasserkonzept ist eine freiwillige Leistung einer Kommune, die durch das Hessische Umweltministerium mit bis zu 70 Prozent gefördert wird. Schlegel stellte Leitbild, Verfahren und Inhalte des Wasserkonzepts vor, das in Gelnhausen unter Federführung der Stadtwerke bereits erstellt wurde.

„Die aktuelle Situation wird unter die Lupe genommen“, sagte Schlegel, wozu eine Menge Daten erhoben und zusammengeführt werden. Dem „Wasserdargebot“ werde die künftige Entwicklung gegenübergestellt und die „Vulnerabilität“ bewertet. Aus dieser Betrachtung werden Maßnahmen vorgeschlagen, die konkret umsetzbar sind. Das kommunale Wasserkonzept, dessen Kosten sich insgesamt auf etwa 30 000 Euro belaufen, würde durch externe Fachexperten erstellt. Der Ausschuss sprach sich dafür aus, die Förderung für ein integriertes Wasserkonzept zu beantragen, um das Wassermanagement – Trinkwasserversorgung umfassend betrachten zu können. Für die Antragstellung ist ein Beschluss der Gemeindevertretung erforderlich.

Weniger erfreulich für das Gremium waren die Sachstandsberichte von Bürgermeister Hofmann zu Verkehrsmaßnahmen in Ronneburg. Seit einigen Jahren bemühen sich die Kommunalpolitiker aller Parteien, die Situation für Fußgänger, Radfahrer und im öffentlichen Nahverkehr zu verbessern. Im Einzelnen geht es um die Schaffung einer sicheren Querungsmöglichkeit für Fußgänger auf der Landesstraße 3193 zwischen den Ortsteilen Neuwiedermuß und Altwiedermus (Antrag der SPD-Fraktion vom Juli 2021), um den Ausbau von Mobilitätsstationen an den bestehenden Bushaltestellen vom September 2020. Es geht um eine sichere Querung zum Friedhof am Knotenpunkt Büdinger Straße / Altwiedermuser Straße / Birkenstraße und um einen zukunftsfähigen Ausbau des Fallbachweges zu einem kombinierten Wirtschafts- und Fahrradweg. Die FDP-Fraktion stellte im November 2021 den Antrag, einen Zebrastreifen auf der Bahnhofstraße einzurichten.

„Immer wieder Ärger mit Hessen mobil“ ließen sich die Berichte von Bürgermeister Andreas Hofmann kommentieren. Dem Bürgermeister war der Unmut anzusehen, dennoch war er um eine sachliche Darstellung bemüht. Für eine schlichte Querungshilfe über die Landesstraße sollte ein Bauantrag gestellt werden, um sicher zu stellen, dass auch die Fahrzeuge des Räumungsdienstes passieren können. Dies habe man nun nach Gesprächen mit der Amtsleitung abwenden können, indem die Planskizze zusätzlich bemaßt werde, sodass die Breite der Fahrbahn ablesbar sei.

Kompliziert stelle sich die Lage im öffentlichen Nahverkehr dar. Die Bushaltestellen innerorts so umzubauen, dass sie einen barrierefreien Ein- und Ausstieg ermöglichen, ist aufgrund der Situation vor Ort mit zum Teil nahe gelegenen Grundstückszufahrten kaum zu realisieren.

Umsetzen will die Gemeinde Ronneburg aber Maßnahmen in der Ortseinfahrt nach Hüttengesäß in Friedhofsnähe. Hier sollen künftig entsprechend der vorliegenden Fachplanung eine Fahrbahnmarkierung und sogenannte „Kölner Teller“ Autofahrer zu einem langsamen Abbiegen veranlassen. Die Mittel sind eingestellt, wir schreiten zur Umsetzung, so Bürgermeister Hofmann. Eigenständig tätig werden muss die Kommune bei der Sanierung des Fallbachweges. Die Gemeinde hat den Ausbau des Weges zu einem kombinierten Wirtschafts- und Radweg überprüft. Die Kosten würden sich auf etwa 650 000 Euro inklusive Planungskosten belaufen, wobei auf die Kommune bei Inanspruchnahme von Fördermitteln einen Eigenanteil von etwa 160 000 Euro stemmen müsste. „Die Fördermittel helfen nicht weiter“, sagte Hofmann, das könne Ronneburg sich nicht leisten. Er empfahl den Ausschussmitgliedern, 36 000 Euro für den Haushaltsplan 2024 einzuplanen. Damit ließen sich die Schadstellen ausbessern.

Der Vorschlag fand Zustimmung, ebenso wie die Errichtung eines Zebrastreifens in der Bahnhofstraße für etwa 11 500 Euro.
 upo