Jahresausstellung von Kunstnetz-B ist noch bis zum 24. September im Artrium Kreative präsentieren ihre Werke

Bruchköbels Kreative: Seit einigen Tagen hängen oder stehen ihre Werke wieder im Artrium in Bruchköbel.

Bruchköbel – Kurz vor 18 Uhr im Bruchköbeler Kunstraum Artrium: Der große, weitläufige Raum füllt sich sukzessive mit Leben. Sommerlich gekleidete Gäste treffen auf ein Dutzend Künstlerinnen und Künstler, betrachten Malereien, Zeichnungen, Fotografien, Schmuck und Skulpturen. „Es ist einfach wunderbar, endlich wieder eine Ausstellung mit Gästen zu eröffnen. Wir freuen uns alle wirklich sehr“, sind sich Martina Roth und Marianne Walter einig. Beide sind Mitglieder von Kunstnetz-B, der Vereinigung von Kunstschaffenden in Bruchköbel, die hier nun ihre Jahresausstellung unter dem Motto „Kaleidoskop XVII“ zeigt.

Auch in den vergangenen zwei Jahren hatten die Künstler zwar ihre Arbeiten präsentiert, aber mit einem anderen Konzept. Denn pandemiebedingt gar nicht auszustellen, war für die „Kunstnetzler“ nicht infrage gekommen. Da die exponierte Lage des Kunstraums Artrium und die großen Fensterfronten förmlich dazu einladen, die Kunst von innen nach außen zu präsentieren, wurde die Kunstmeile kreiert, sodass Interessierte die Werke, die mit Erläuterungen versehen waren, zumindest durch die Scheibe betrachten konnten.

Zum 17. Mal seit ihrer Gründung 2004 gibt die Gruppe, deren einzige Maßgabe neben künstlerischem Engagement darin besteht, dass die Teilnehmenden Bruchköbeler Bürger sind, Einblicke in ihr Schaffen. Das Spektrum reicht von Acrylmalerei und Collagen über Fotografien bis zu Skulpturen, Schmuck und Zeichnungen. Holger Lützen begleitete die Veranstaltung musikalisch.

Grafik-Designer und Künstler Orlando Schnabel begrüßte die Gäste und gab das Wort dann an die einzelnen Ausstellenden, die ihre Arbeiten selber kurz den Besuchern vorstellten. Auch Bürgermeisterin Sylvia Braun war gekommen und überbrachte ihre Wünsche für die Ausstellung in einem persönlichen Grußwort.

Im Rahmen der aktuellen Ausstellung zeigt Christoph Goy filigrane „Einübungen von Sanftmut“, inspiriert von Vögeln mit Ein-Linien-Zeichnungen. Willi Palcei ist mit unterschiedlichen Objekten und Skulpturen aus Holz, Ton und Gips zu verschiedenen Themen dabei. Seine Frau Barbara Palcei lädt mit ihren Fotografien unter dem Motto „Nostalgie und Emotion“ zum Erinnern ein und Autor Gerhard Roth präsentiert seine Bücher aus drei Jahrzehnten – von Gedichten über Romane und Theaterstücken bis zu Kinderbüchern. Die weit gereiste Marianne Walter setzt sich mit dem Thema dieses Sommers, der Hitze, und damit auch im weiteren Sinn dem Klimawandel auseinander und gibt mit ihren Fotografien spannende Einblicke in Eislandschaften, die mit der Sonne konfrontiert werden.

Goldschmiedin Viola Moritz ließ sich für ihren Silberschmuck von der afrikanischen Tierwelt inspirieren, und Künstlerin Gertrud Prokop stellte eine von ihr neu erprobte Negativtechnik zu den Themen Bewegung und Erschöpfung vor. Orlando Schnabel widmet sich den Skulpturen des Schlossgartens in Veitshöchheim und entwarf dazu einige Arbeiten in Aquarelltönen. Während Eva-Maria Utsch in ihren Aquarellmalereien das „Wasser“ als Grundlage allen Lebens, als Energiequelle und Lebensraum, einfließen lässt.

Die für ihre „britisch humorigen“ Keramikskulpturen bekannte Janet Lorchheim beschäftigte sich in ihren noch unglasierten zwei Werken mit zwei Tee trinkenden alten Ladies.

Collagen, die Fragen nach unserer menschlichen Zukunft aufwerfen, zeigt Martina Roth. Ihre Landschaftsbilder spiegeln die Ruhe und Beständigkeit der Natur wider. Ihre ausgestellten Collagen wiederum stellen kritische Fragen nach unserer gesellschaftlichen und politischen Zukunft auf diesem Planeten.

Traditionell begrüßt Kunstnetz-B bei seinen jährlichen Ausstellungen auch immer einen Gastkünstler, in diesem Fall ist es Bettina Goetz, jetzt neues Mitglied bei Kunstnetz-B. Ihre Acrylbilder von Birken sind ästhetisch ansprechend, erinnern aber gleichzeitig an die Bedrohung durch den Klimawandel.

Zur Finissage am Freitag, 24. September, um 16 Uhr gibt es bei Kaffee und Kuchen die letzte Gelegenheit, mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen im Kunstraum Artrium im Inneren Ring 1b in Bruchköbel ist frei. Geöffnet ist die Ausstellung Donnerstag und Freitag von 16 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 15 bis 18 Uhr, Freitag zusätzlich von 10 bis 14 Uhr.
 anp

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