ART PROMENADE Freiluftausstellung der Künstlervereinigung zieht Besucher an Natur in all ihren Facetten

Eine tolle Idee zum Natur-Thema hatte Brigitte Grausam-Tynan (Art People): Sie hat Papierblumen gefertigt, auf denen die Besucher vorgegebene Halbsätze zum Thema Natur vervollständigen sollten. Bild: Strohfeldt

Langen – Die Romorantin-Anlage war beim Langener Markt wieder fest in Künstlerhand: Die Art People aus Langen haben mit befreundeten externen Künstlern die elfte Auflage der Art Promenade organisiert. Viele Besucher schlenderten durch die Grünanlage, in der insgesamt 27 Kreative ihre Bilder, Zeichnungen, Fotografien, Skulpturen und Collagen ausgestellt hatten.

„Es wird sehr gut angenommen, wir haben wieder eine tolle Atmosphäre“, sagt Mitorganisatorin Martina Retzdorff. Viele Langener freuen sich jedes Jahr auf die Freiluft-Ausstellung, die der Innenstadt einen Hauch von Künstlerviertel verleiht, weiß sie. „Wir freuen uns auch, dass wir so viele Gastkünstler haben – 13 an der Zahl – und vor allem einige junge Leute dabei“, sagt die Künstlerin. Der jüngste ist der 15-jährige Oskar Ladwig, der hinter den Staffeleien mit großformatigen Malereien gern etwas zu seinen Werken erzählt. Der älteste in der Runde ist Wolfgang Keller, bei dem man künstlerische Postkarten erstehen kann. Auch kulturell biete die Art Promenade einige Vielfalt mit Kunstschaffenden aus Kolumbien, Bulgarien und Frankreich und der ukrainischen Malgruppe um Viktoria Masterovenko. Genauer gucken viele Besucher bei den Fotos von Donato Cuoio hin: Was auf den ersten Blick aussieht wie ein gelbes, symmetrisches Muster, irgendwie vertraut, aber nicht genau verortbar, entpuppt sich als Ananas. „Ich habe eine ganze Serie zu Food-Fotografie, die Früchte höhle ich aus und beleuchte sie rückseitig mit LEDs“, erzählt der Fotograf aus Langen. Auch Kiwis strahlen so leuchtend grün von den großformatigen Fotoplatten und verleihen dem Obst – passend zum Motto der Schau „Natürlich Kunst“ – einen ganz neuen Guck. Auch diverse Stadtansichten von Langen zeigt der der Liebe wegen zugezogene Künstler, etwa vom Ebbelwoifest mit leuchtenden Fahrgeschäften oder bei Nacht. „Langen schafft es immer wieder, mich zu inspirieren“, sagt er lächelnd. In die Unterwasserwelt geht es bei Mireille Gebhardt. „Dieser Lebensraum fasziniert mich einfach und bietet viele tolle Motive“, sagt die Künstlerin, die erst 2018 mit einem Malkurs bei Retzdorff das Hobby intensiviert hat. Eine Schildkröte lässt sich auf einem ihrer Gemälde friedlich durchs Wasser gleiten, ein Bild der Provence besticht mit der Farbenpracht der Lavendelfelder. Sonst malt sie in Acryl, aber in einer neuen Reihe von Porträts von Menschen in für ihre Ethnie traditioneller Kleidung hat sie erstmals mit Ölmalerei experimentiert. Bei der Mitmachaktion darf schließlich jeder ans Werk und auf von Brigitte Grausam-Tynan gefertigten Blumen notieren, was für ihn oder sie Natur bedeutet. Das fertige Gesamtkunstwerk wird nun am Treffpunkt der Art People aufgehängt.
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