Auto im Stadtbereich jedoch Verkehrsmittel Nummer 1 Auf Kurzstrecken zu Fuß unterwegs

Nidderau – 114 Tonnen Kohlendioxid entstehen, wenn ein Auto 920 000 Kilometer fährt oder durch die Heizung eines Hochhauses 57 000 Kubikmeter Erdgas verfeuert werden. Den Ausstoß von 114 Tonnen Kohlendioxid haben die 771 Nidderauerinnen und Nidderauer vermieden, die sich als Nutzer der Klima-Taler-App seit März 2023 quasi spielend an der „Klima-Challenge“ beteiligt haben. Dies teilt die Stadtverwaltung mit.

„Nidderau belegt mit diesem Ergebnis im bundesweiten Ranking Platz zwei hinter Gladbeck (Nordrhein-Westfalen)“, heißt es in der Mitteilung. „Die klimafreundlichen Aktionen Einzelner bescheren der Stadt zudem wichtige Daten für die Verkehrs- und Stadtplanung.“

Die anonymisierten Mobilitätsdaten der Klima-Taler-App seien hilfreich, da so der Erfolg von Maßnahmen evaluiert werden könne, erläutert die städtische Klimaschutzmanagerin Dr. Carola Pritzkow.

„Beispielsweise nutzen wir die Information, welche Mobilitätsform die Stadtgesellschaft für Kurzstrecken wählt, um die Wirkung von Maßnahmen zur Aufwertung, Aus- und Neubau von Fuß- und Radwegen abzuschätzen.“

Die durch die Klima-Taler-App von März bis Dezember 2023 erfassten Wegstrecken zeigen, dass beispielsweise über 80 Prozent aller Wege der Teilnehmer unter zwei Kilometern zu Fuß zurückgelegt werden. Gut sieben Prozent der Wege auf Kurzstrecken entfielen auf das Fahrrad, knapp vier Prozent auf öffentliche Verkehrsmittel und 8,6 Prozent auf das Auto.

Die Wahl des Verkehrsmittels veränderte sich auf Distanzen zwischen zwei und fünf Kilometer schon signifikant. Der Anteil an Fahrten mit Bus und Bahn (14,9 Prozent) sowie mit dem Fahrrad (14,3 Prozent) legte zu. Nur noch 19 Prozent der Wege wurden zu Fuß bestritten. 51,7 Prozent der Fahrten entfielen bereits auf das Auto.

„Positiv bleibt unterm Strich, dass bei Distanzen bis fünf Kilometer noch knapp 50 Prozent der Wege zu Fuß, mit dem Rad oder mittels ÖPNV bestritten werden“, fasst die Stadtverwaltung zusammen. „Das Ziel bleibt, dass Kurzstrecken bis fünf Kilometer nicht mit dem Auto zurückgelegt werden. Über die Klima-Taler-App erhalten wir räumlich erzeugte Daten, die uns zeigen, wo die Menschen mit welchem Verkehrsmittel unterwegs sind. Das hilft uns das Angebot der Nahmobilität weiter zu verbessern und so den Anteil der nachhaltigen Mobilität stetig zu erhöhen. So wird unsere Stadt stetig für die Menschen, die in Nidderau unterwegs sind, attraktiver und die CO2- Emissionen aus dem Bereich Verkehr reduziert“, bilanziert Erster Stadtrat Rainer Vogel.

Die Teilnehmenden aus Nidderau sammelten als Belohnung 26 636 Klima-Taler. 5335 davon wurden eingetauscht, beispielsweise gegen Eintrittskarten für das Nidderbad. Seit 2019 wächst das Klima-Taler-Netzwerk stetig. Immer mehr Kommunen und Klima-Partner aus dem Handel bilden ein „Öko-System“, von dem alle profitieren, erläutert die Stadtverwaltung.

Bürgerinnen und Bürger, die am Klimaschutz aktiv teilnehmen, können ihre Klima-Taler in allen teilnehmenden Städten eintauschen. So lassen sich Klimaschutz und lokale Wirtschaftsförderung intelligent verbinden. Gleichzeitig wird die lokale Wirtschaft gefördert. Denn die zu Fuß, mit dem Rad oder durch Nutzung des ÖPNV erzeugten Klima-Taler werden bei den Klima-Partnern eingetauscht. Das geht auf dem digitalen Marktplatz oder direkt vor Ort im Schwimmbad, Handel, in Restaurants oder auch bei Vereinen und kulturellen Einrichtungen.

Die Klima-Taler-App für das Smartphone ist kostenlos. Die Teilnahme ist jederzeit ohne Angabe eines Namens, einer E-Mail-Adresse oder einer Telefonnummer anonym möglich.
 jow